Paar (Donau)

Aus Twilight-Line Medien

Die etwa 134 Kilometer lange Paar ist ein rechter Nebenfluss der Donau in Bayern (Deutschland).

Namensherkunft[Bearbeiten]

Der Flussname leitet sich wohl von einem indogermanischen Wort ab, das so viel wie „aufwallen“ bedeutet. Der Namenforscher Albrecht Greule hat jedoch die Hypothese aufgestellt, der Name leite sich von dem verödeten Keltenoppidium Manching ab, dessen Namen die urbajuwarischen Siedler vergeben hätten. Ausgehend von den Bedeutungen des vorbairischen Wortes *barre (leere Fläche bzw. eingefriedete, befestigte Fläche) und von dem damaligen Zustand des Oppidums (von einem noch heute sichtbaren Wall umgebene, siedlungsleere Fläche) nimmt Greule an, die frühen Bajuwaren hätten den Platz des Oppidums „Barre“ genannt, und dieser Name sei dann, da Manching an der alten Mündung der Paar liegt, auf den gesamten Fluss Paar übertragen worden. Denkbar wäre ebenfalls eine dritte Etymologie, dass nämlich der Name aus der fränkischen Verwaltung stammen könnte. Im Schwarzwald gab es im frühen Mittelalter Gebietskörperschaften, die „Baaren“ hießen und zur Kontrolle des Steuereinkommens in der Region gebildet worden sind. Daraus entstanden nach dem Untergang des selbstständigen Herzogtums Alemannien in fränkischer Zeit Grafschaften. Es wäre denkbar, dass auch die verschiedenen anderen Ortschaften mit Namen „Baar“ oder „Paar“, von denen es in Oberbayern und Bayerisch-Schwaben (z. B. Paar bei Aichach und Baar bei Rain) sowie in der Schweiz und in Frankreich (Bar-Le-Duc) einige gibt, Verwaltungsmittelpunkte des frühen Mittelalters waren. Im Fall der Paar passt zu dieser Deutung, dass der Reichertshofener Heimatforscher Gerhard Krahn ein Wegenetz aus römischer oder sogar vorrömischer Zeit rekonstruiert hat, das beim Paarübergang von Baar – dem letzten vor der Einmündung der Paar in die Donau – zu einer Kreuzung zusammenlief. Auch in diesem Falle wäre also wieder der Name einer wichtigen Siedlung im Mündungsbereich des Flusses auf den gesamten Fluss übertragen worden.