Prager Frühling

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Der Prager Frühling (tschech. Pražské jaro, slowak. Pražská jar) ist die Bezeichnung für das Streben der tschechoslowakischen Kommunistischen Partei (KSČ) unter Alexander Dubček im Frühjahr 1968, ein Liberalisierungs- und Demokratisierungsprogramm durchzusetzen, sowie vor allem die Beeinflussung und Verstärkung dieser Reformbemühungen durch eine sich rasch entwickelnde kritische Öffentlichkeit.

Mit dem Begriff „Prager Frühling“ verbinden sich zwei gegensätzliche Vorgänge: einerseits der Versuch, einen „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ (tschechisch: socialismus s lidskou tváří) zu schaffen, andererseits aber auch die gewaltsame Niederschlagung dieses Versuchs durch am 21.08.1968 einmarschierende Truppen des Warschauer Paktes.

Die Bezeichnung „Prager Frühling“ stammt von westlichen Medien und ist eine Fortführung des Begriffs Tauwetter-Periode, der wiederum auf den Titel des Romans Tauwetter von Ilja Ehrenburg zurückgeht. In Prag selbst wird mit „Prager Frühling“ außerdem das seit 1946 regelmäßig durchgeführte Musikfestival Prager Frühling genannt.

Quellen[Bearbeiten]

  • Günter Bischof und weitere (Hrsg.): Prager Frühling. Das internationale Krisenjahr 1968. Band 1 (Beiträge) und Band 2 (Dokumente). Böhlau, Köln 2008