Privatuniversität

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Eine Privatuniversität ist eine private Hochschule im Rang einer Universität.

Deutschland[Bearbeiten]

Der Begriff Universität ist in den meisten deutschen Ländern geschützt und ausschließlich Hochschulen mit einem umfassenden Fächerkanon vorbehalten. Nur Universitäten ist es außerdem erlaubt, die Doktor- oder Professoren-Würde zu verleihen („Promotionsrecht“). Der Titel Universität wird dementsprechend vom zuständigen Staatsministerium verliehen und orientiert sich an strengen Akkreditierungsrichtlinien, die zumeist nur staatliche Hochschulen erfüllen. Jedoch gibt es in Deutschland auch einige private Hochschulen, die den Titel Universität tragen. Dazu gehören die Handelshochschule Leipzig, die EBS Universität für Wirtschaft und Recht, die Universität Witten/Herdecke, die WHU – Otto Beisheim School of Management, die Frankfurt School of Finance & Management in Frankfurt am Main, die European School of Management and Technology in Berlin, die Constructor University in Bremen sowie die Zeppelin Universität in Friedrichshafen. Die meisten anderen privaten Bildungsinstitutionen tragen jedoch (trotz der häufig anzutreffenden, aber irreführenden englischen Bezeichnung University) offiziell lediglich den Titel Fachhochschule, Kunst- und Musikhochschule oder Private Hochschule.

Eine Auswertung des Statistischen Bundesamtes für das Berichtsjahr 2013 zeigt, dass an den 23 privaten Universitäten in Deutschland ca. 19.000 Studierende eingeschrieben sind, wovon etwa 70 % in Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaftlichen Studiengängen belegt haben. Die Ausgaben der privaten Universitäten beliefen sich 2013 auf 362 Mill Euro. Die laufenden Ausgaben (damit ohne Investitionen) je Studierenden an privaten Universitäten lagen bei circa 18.000 Euro 2013. Die Beiträge der Studierenden (einschließlich Studiengebühren) an privaten Universitäten lagen im Durchschnitt je Studierenden bei ca. 8.000 Euro. Je Professor wurden an einer privaten Universität Drittmittel in Höhe von ca. 130.000 Euro eingeworben. Von den eingeworbenen Drittmittel stammen 14 % von der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Eine Liste der staatlich anerkannten Privathochschulen in Deutschland, darunter auch private Universitäten und gleichgestellte Hochschulen in privater Trägerschaft, findet sich im Artikel Liste privater Hochschulen in Deutschland. Eine Liste der kirchlichen Hochschulen in Deutschland, darunter kirchliche Universitäten, findet sich im Artikel Kirchliche Hochschule.

2004 wurde der Verband der Privaten Hochschulen e. V. (VPH) gegründet. Er vertritt die Interessen der privaten Hochschulen in Deutschland und setzt sich gemäß seiner Satzung für ein pluralistisches Hochschulsystem zum Wohle der Studierenden und der Gesellschaft ein.

Quellen[Bearbeiten]

  • Bettina Perthold-Stoitzner, Karl Stöger: Zur Zulässigkeit der Vergabe von akademischen Ehrungen durch Privatuniversitäten und andere postsekundäre Bildungseinrichtungen. In: Zeitschrift für Hochschulrecht, Hochschulmanagement und Hochschulpolitik: zfhr. 6, 2007, S. 26–30, doi:10.1007/s00741-007-0116-9.