Projekt 613

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Projekt 613 war eine Klasse konventionell angetriebener U-Boote der Sowjetunion. Die NATO-Bezeichnung lautete Whiskey-Klasse. Mit insgesamt 215 gebauten Booten handelt es sich um die umfangreichste U-Boot-Klasse der Sowjetunion.

Entwicklungsgeschichte des Projekts 613[Bearbeiten]

Die Entwicklung begann am 15.08.1948 unter der Leitung von J. J. Jewgrafow, der 1950 von S. A. Djeribin abgelöst wurde. Das Boot wurde in Doppelhüllenbauweise ausgeführt und intern in 7 Abteilungen untergliedert.

Nach einer Neubewertung des Projekts in den 1990er Jahren geht man heute davon aus, dass die Einheiten des Projektes 613 das Minenlegen per Torpedorohr in der sowjetischen Marine „salonfähig“ machten. Diese Fähigkeit trug dazu bei, dass spezielle U-Boot-Entwürfe, die nur Minenlegefähigkeit besitzen sollten, namentlich die Projekte 632 und 648, noch in der Entwicklung verworfen wurden.

1944 wurde die erste rohrverschießbare sowjetische Mine PLT-3 fertiggestellt, jedoch nie eingeführt. Sie sollte aus einem pneumatischen Torpedorohr ausgestoßen werden, das in den 1940er-Jahren für die aufgegebenen Projekte 97 und 608 entwickelt wurde. Der Nachfolger der PLT-3, die AMD-1000-Serie, umfasste auch die ersten sowjetischen Grundminen der Nachkriegszeit.

Dem Projekt 613 lag ein während des Krieges entwickelter Entwurf zugrunde, der die alten Einheiten der Klassen S (Stalinez) und Schtsch (Schtschuka) ersetzen sollte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fielen den sowjetischen Streitkräften einige deutsche Kriegs-U-Boote der Klasse XXI in die Hände. Die damit gesammelten Erfahrungen flossen nun in Weiterentwicklung des Projektentwurfs 613 ein.

Im Vergleich zu den alten Vorkriegseinheiten der sowjetischen Marine umfasste der Entwurf 613 folgende Verbesserungen

  • Radaranlage Flag
  • Sonaranlagen Tamir-5L und Mars-24KIG in einer neuen Anordnung am Bug
  • gesteigerte Tauchzeit im Vergleich zur S-Klasse (200 statt 72 Stunden)
  • verbesserte Luftaufbereitung und Filterung
  • zwei E-Maschinen pro Welle; eine für Marsch- und eine für Schleichfahrt, die per Keilriemen auf die Welle geschaltet wurden
  • die Schiffsdieselmotoren wurden lärmgedämpft montiert