Rückeroberung Irlands

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Die Rückeroberung Irlands begann 1649, als Oliver Cromwell mit seiner New Model Army im Namen des Langen Parlaments das von irischen Konföderierten und englischen Royalisten kontrollierte Irland erreichte. Seit der Rebellion von 1641 befand sich Irland zum größten Teil unter der Kontrolle der Konföderation Irland, die 1649 mit der englisch-royalistischen Partei eine Allianz geschlossen hatte, die im englischen Bürgerkrieg unterlegen war. Cromwell besiegte die Koalition aus Konföderation und Royalisten in Irland, besetzte die Insel und beendete damit die Irischen Konföderationskriege.

Diese erneute Eroberung Irlands ging äußerst brutal vonstatten – viele der damaligen Taten von Cromwell würden heute als Kriegsverbrechen angesehen, waren zur damaligen Zeit meist aber im Rahmen der üblichen Regeln des Kriegs. Diese Episode irischer Geschichte wird in der irischen Sprache mit An Mallacht Cromail („Der Fluch von Cromwell“) bezeichnet.

Hintergrund[Bearbeiten]

Das englische Parlament, das siegreich aus dem englischen Bürgerkrieg hervorgegangen war, hatte mehrere Gründe, eine Armee nach Irland zu entsenden. Der erste – und wichtigste – Grund war die geschlossene Allianz zwischen der Konföderation Irland und den englischen Royalisten um Karl II., den Sohn des hingerichteten Karl I. Ziel der Allianz war die Invasion Englands, um dort die Monarchie wiederherzustellen. Auch wenn die Konföderation keine Allianz mit den Royalisten geschlossen hätte, ist es wahrscheinlich, dass das englische Parlament trotzdem versucht hätte Irland zurückzuerobern. Irland galt als integraler Bestandteil des ehemaligen englischen Königreichs, das jetzt Republik war. Zusätzlich wollten viele englische Parlamentarier eine Wiedergutmachung für die Massaker, die im Rahmen der Rebellion 1641 an englischen Siedlern begangen worden waren. Ein weiterer wichtiger Grund für die Eroberung war die Tatsache, dass der englische Bürgerkrieg teilweise mit Darlehen finanziert worden war, deren Darlehensgeber mit enteigneten Ländereien auf der irischen Insel ausgezahlt werden sollten.

Cromwell in Irland[Bearbeiten]

Nach dem Ende der Konföderation Irland im Jahr 1649 war das einzige von Anhängern des Parlaments kontrollierte Gebiet die Stadt Dublin unter dem Kommando von Michael Jones. Um auch dieses Gebiet zu erobern und den Parlamentariern einen wichtigen Hafen zu nehmen, versammelten sich die Truppen der Konföderation und der Royalisten unter dem Kommando von James Butler, 1. Duke of Ormonde südlich von Dublin in der Stadt Rathmines.

Doch Jones unternahm am 2. August einen Überraschungsangriff gegen die Allianz, was schließlich in der Schlacht von Rathmines endete. Rund 3.000 Royalisten und konföderierte Soldaten wurden im Laufe dieser Auseinandersetzung getötet. Cromwell nannte diese Schlacht einen erstaunlichen Segen, da er dadurch einen Hafen (Dublin) behielt, an dem er mit seinen Truppen anlanden konnte. Während Admiral Robert Blake die Flotte der Royalisten unter Prinz Ruprecht von der Pfalz nahe Kinsale blockierte, erreichte Cromwell am 15. August mit 35 Schiffen Irland – voll beladen mit Soldaten, Waffen, Artillerie und Munition. Zwei Tage später erreichte Henry Ireton mit weiteren 77 Schiffen die irische Insel.

Die Truppen von James Butler zogen sich aus dem Gebiet um Dublin zurück – demoralisiert von der unerwarteten Niederlage bei Rathmines. Butler hoffte, die befestigten Städte an der Ostküste Irlands bis zum Winter gegen Cromwell verteidigen zu können und hoffte weiterhin darauf, dass dann Colonel Hunger and Major Sickness (Hunger und Krankheiten) die Reihen der Gegner lichten würden.