Karl I. (England)

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Karl I. (Charles I; * 19.11.1600 in Dunfermline; † 30.01.1649 in London) aus dem Haus Stuart war von 1625 bis 1649 König von England, Schottland und Irland. Seine Versuche, in England und Schottland eine gleichförmige Kirchenverfassung einzuführen und im Sinne des Absolutismus ohne Parlament zu regieren, lösten den englischen Bürgerkrieg aus, der mit Karls Hinrichtung und der zeitweiligen Abschaffung der Monarchie endete.

Leben[Bearbeiten]

Herkunft und frühe Zeit[Bearbeiten]

Karl war der zweite Sohn von König Jakob VI. (engl.: James) von Schottland und dessen Ehefrau Anna von Dänemark. Anlässlich seiner Taufe am 23.12.1600 erhielt er die Adelstitel Duke of Albany, Marquess of Ormond, Earl of Ross und Lord Ardmannoch. Jakob übersiedelte 1603 infolge seiner Inthronisierung als Jakob I., König von England und König von Irland, aus Edinburgh nach London, so dass Karl im Alter von drei Jahren nach England kam. Nachdem sein älterer Bruder Henry Frederick am 06.11.1612 überraschend im Alter von 18 Jahren gestorben war, wurde Karl Thronfolger und am 04.11.1616 offiziell zum elften Prince of Wales ernannt.

Jakob schloss im März 1612 ein Bündnis mit der deutschen Protestantischen Union. Daraufhin wurde im Mai 1612 ein Ehekontrakt zwischen seiner Tochter Elisabeth und dem Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz unterzeichnet. Im November 1619 nahm Friedrich – gegen den Rat seines Schwiegervaters und vieler anderer – die Krone Böhmens an, welche ihm die protestantischen böhmischen Stände angeboten hatten, nachdem sie den Habsburger Ferdinand II. abgesetzt hatten. Aber nach nicht einmal einjähriger Regentschaft wurde er von Truppen der Katholischen Liga ins Exil vertrieben, was ein Mitauslöser für den Dreißigjährigen Krieg war. Spanisch-habsburgische Truppen besetzten die Kurpfalz. Um seine Tochter und seinen Schwiegersohn wieder in ihr Kurfürstentum zu bringen, die Eskalation des in Böhmen ausgebrochenen Glaubenskrieges zu verhindern und sich selbst in eine Schiedsrichterposition zu bringen, versuchte Jakob zwischen den religiösen Parteien zu vermitteln. Er suchte die Annäherung zum katholischen Spanien: Zu diesem Zweck plante er die Ehe seines Thronerben Karl mit Maria Anna von Spanien, der Schwester des spanischen Königs Philipp IV. Eine solche Verbindung hätte nebenbei eine für England nachteilige französisch-spanische Annäherung konterkariert, das Haus Stuart aufgewertet und durch eine hohe Mitgift die Staatsfinanzen Englands saniert.

Wohl in der Absicht, die hinhaltende Position der Spanier zu durchbrechen und endlich Ergebnisse vorweisen zu können, reisten Prinz Karl und der engste Berater des Königs, Lord Buckingham, im Februar 1623 nach Madrid. Dort forderten sie den umgehenden Abschluss eines Ehevertrages und die Räumung der pfälzischen Gebiete. Die spanische Regierung verlangte ihrerseits die Konversion des Prinzen zum Katholizismus. Dies war für England in jeder Hinsicht inakzeptabel und kam einer Zurückweisung gleich. Nach ihrer Rückkehr im Oktober 1623 läuteten Karl und Buckingham die von den Zeitgenossen so bezeichnete „Blessed Revolution“ ein – einen fundamentalen Umschwung in der bisher spanienfreundlichen Politik Englands seit 1604. Als Philipp IV. im Januar 1624 die Herausgabe der besetzten Pfalz anbot, falls die Heirat doch noch realisiert würde, weigerte sich Prinz Karl, dem nachzukommen. König Jakob versuchte jetzt ein anti-habsburgisches Bündnis mit Frankreich zu initiieren, dessen Kernpunkt die Heirat seines Sohnes mit einer französischen Prinzessin sein sollte. Das vom Parlament bereits bewilligte Geld verwendete er dazu, ein Söldnerheer unter dem Grafen von Mansfeld auszurüsten, dessen Ziel die Rückeroberung der Pfalz sein sollte. Die neue Politik war jedoch teuer und beim Volk unpopulär und führte zudem zu keinerlei Vorteilen für England.