Regenpfeiferartige

Aus Twilight-Line Medien

Die Regenpfeiferartigen (Charadriiformes) sind eine Ordnung der Vögel. Zu ihr gehören sehr verschiedene Familien und Gattungen. Im Deutschen werden zahlreiche Arten und Gattungen der Regenpfeiferartigen auch als Limikolen oder Watvögel bezeichnet.

Merkmale[Bearbeiten]

Die Regenpfeiferartigen sind eine im Aussehen vielgestaltige Gruppe, doch ähneln sie sich in einigen grundlegenden Merkmalen.

Bei allen Arten sind das Gaumendach und der Stimmapparat nahezu gleich, das Brustbein trägt keine nach innen weisenden Knochenfortsätze; außerdem gibt es Ähnlichkeiten im Aufbau des Fußes, genauer: Ähnlichkeiten bei den in Unterschenkel und Fuß liegenden Sehnen. Der Flügel zählt elf Handschwingen, Steuerfedern sind mindestens zwölf, aber bis zu sechsundzwanzig vorhanden. Die Federn am Rumpf besitzen einen Afterschaft. Die Bürzeldrüse ist durch einen langen Federschopf gekennzeichnet. Besonders wichtig sind die großen Nasendrüsen, die bei den am Meer lebenden Arten der Ausscheidung von überschüssigem Salz dienen. Sehr ausgeprägt sind sie bei den Scheidenschnäbeln. Während die drei Vorderzehen normal gebaut sind, setzt die Hinterzehe weiter oben am Fuß an, ist gewöhnlich kurz und berührt oft nicht den Boden; sie kann auch fehlen. Letzteres ist der Fall bei Säbelschnäblern und Stelzenläufern, einigen Regenpfeifern, Alkenvögeln und der Dreizehenmöwe. Die meisten Arten der Unterordnungen Charadrii und Scolopaci besitzen freie Zehen, doch sind Schwimmhäute ansatzweise bei Säbelschnäblerverwandten vorhanden, und alle Möwen, Raubmöwen und Alkenvögel haben vollständige Schwimmhäute zwischen den Zehen.

Da der Großteil der Regenpfeiferartigen Zugvögel oder zumindest gelegentliche Langstreckenflieger sind, besitzen sie meist lange, dünne Flügel, die spitz zulaufen. Ausnahmen sind die Kiebitze mit ihren zur Spitze verbreiterten (engl. Lapwing) und die Alken mit stark verkürzten Flügeln als Anpassung an das Leben als Taucher auf offenem Meer. Ein extremes Beispiel hierfür ist der ausgerottete, flugunfähige Riesenalk.

Mit einer Körperlänge von 11 Zentimetern und einem Gewicht von 23 bis 37 Gramm ist der Wiesenstrandläufer die kleinste Art, am größten ist die Mantelmöwe, die 64 bis 78 Zentimeter lang und 1,3 bis 1,8 Kilogramm schwer wird. Bis auf die Goldschnepfen, Wassertreter, Stelzenläufer und Kampfläufer tritt kein Geschlechtsdimorphismus im Gefieder auf. Bei einigen Familien sind die Weibchen aber größer (z. B. Blatthühnchen, Austernfischer).

Hybridisierungen zwischen einzelnen Arten innerhalb der Unterordnungen Charadrii und Scolopaci sind zwar selten, aber möglich. Die Mischlinge sind intermediär gefärbt und gebaut. Es gibt Beobachtungen von Hybriden von Calidris-Strandläufern, Kiebitzen, Pluvialis-Regenpfeifern, Säbelschnäblerverwandten und Austernfischern.

Systematik[Bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten]

  • Peter Colston, Philip Burton: Limicolen. Alle europäischen Watvogel-Arten, Bestimmungsmerkmale, Flugbilder, Biologie, Verbreitung. BLV Verlagsgesellschaft, München 1988, ISBN 3-405-13647-4.