Schloss Saint-Germain-en-Laye

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Das Schloss Saint-Germain-en-Laye ist eine Schlossanlage in der französischen Stadt Saint-Germain-en-Laye im Département Yvelines, etwa 19 Kilometer westlich von Paris. Seit seiner Errichtung als Burg im 13. Jahrhundert diente es bis in das 17. Jahrhundert als Residenz der französischen Könige, ehe Ludwig XIV. 1682 mit seinem Hof nach Versailles umzog.

Die seit 1862 als Monument historique eingetragene Anlage beherbergt heute das Musée d’Archéologie Nationale (Archäologische Nationalmuseum).

Beschreibung[Bearbeiten]

Die Schlossanlage erhebt sich auf einer Anhöhe entlang der Seine. Sie besteht aus dem sogenannten Château vieux (deutsch: Altes Schloss), wenigen Resten des Château neuf (deutsch: Neues Schloss) und einem Barockgarten, dem sich der Forêt Domaniale de Saint-Germain-en-Laye anschließt. Mit 3533 Hektar Grundfläche ist dies das zweitgrößte Waldgebiet Yvelines’.

Château vieux[Bearbeiten]

Das Château vieux im Stil der Renaissance besitzt einen unregelmäßigen, fünfeckigen Grundriss und ist von einem breiten, trockengelegten Graben umgeben. Als Baumaterial kamen Kalksteinquader und Backstein zum Einsatz. Sein Dach ist mit Schieferschindeln gedeckt und weist an einigen Stellen italienische Dekorformen wie Terrassen und Balustraden auf.

Die dreistöckigen Flügel des Gebäudes umschließen einen Innenhof, der in drei seiner Ecken runde Treppentürme besitzt. Die nordwestliche Ecke des Schlosses bildet ein viereckiger Donjon aus dem 13. Jahrhundert, der baulich in den später entstandenen Baukörper integriert wurde. Ihm schließt sich östlich die Chapelle Saint Louis an, eine gotische Kapelle, welche die älteste Bausubstanz der Anlage beinhaltet. Sie besitzt einen 24 × 10 Meter messenden Grundriss und ist unter ihrem Gewölbe, das von schmalen Säulen getragen wird, 17 Meter hoch.

Im ersten Stock des Château vieux befanden sich früher die Appartements der königlichen Familie. Die Gemächer des Königs fanden sich im östlichen Teil des Nordflügels. An sie grenzten die Zimmer der Königin, die im nördlichen Teil des Ostflügels untergebracht waren. Die Räume der Prinzen und Prinzessinnen befanden sich im südlichen Schlossflügel.

Der Westflügel weist einen der größten Räume des Schlosses auf: den Ball- bzw. Festsaal, heute Salle de Mars genannt. Er besitzt eine Grundfläche von etwa 40 × 12 Metern. An seiner nördlichen Stirnseite steht ein monumentaler Kamin aus roten Backsteinen mit dem Emblem Franz' I., dem Salamander.

Quellen[Bearbeiten]