Schwarzer Tod

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Als Schwarzer Tod wird das pandemische Auftreten der Pest im Europa des Spätmittelalters bezeichnet; dieser Seuche fielen zwischen 1346 und 1353 schätzungsweise 25 Millionen Menschen zum Opfer – ein Drittel der damals auf dem Kontinent lebenden Bevölkerung. Als Krankheitserreger dieser Infektionskrankheit gilt das Bakterium Yersinia pestis. Der letzte große Ausbruch der Pest in England war die Große Pest von London im Jahr 1665. Die Zahl der Todesopfer war weitaus geringer als während des Auftretens der als „Schwarzen Tod“ bezeichneten Pandemie Mitte des 14. Jahrhunderts. Die Pest forderte in England rund 100.000 Todesopfer, davon ca. 70.000 in London – etwa ein Fünftel der Stadtbevölkerung.

Einige Autoren erweiterten den Begriff „Schwarzer Tod“ auch auf Ausbrüche der Pest, die nach dem Spätmittelalter auftraten, weil sich bei genetischen Untersuchungen des Krankheitserregers Yersinia pestis herausgestellt hatte, dass die meisten Subtypen des Bakteriums in einen einzigen phylogenetischen Baum integriert werden können.

Die Pandemie trat nach heutigem Wissensstand zuerst in Zentralasien auf und gelangte über die Handelsrouten (unter anderem über die Seidenstraße) nach Europa. Aus dem östlichen Mittelmeerraum verbreitete sich die Krankheit wahrscheinlich über Rattenflöhe in das restliche Europa, jedoch blieben einige Landstriche relativ verschont.

Für das Gebiet des heutigen Deutschland wird geschätzt, dass jeder zehnte Einwohner während dieser Pandemie starb. Bremen, Hamburg, Köln und Nürnberg zählten dabei zu den Städten, in denen ein sehr hoher Bevölkerungsanteil starb. Sehr viel geringer war dagegen die Sterberate im östlichen Gebiet des heutigen Deutschland.

Die sozialen Auswirkungen des Schwarzen Todes reichten sehr weit. Den Juden wurde vorgeworfen, durch Giftmischerei und Brunnenvergiftung die Pandemie verursacht zu haben. Dies führte in vielen Teilen Europas zu Judenpogromen und der Auslöschung jüdischer Gemeinden.