Sin (Gott)

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Sin ist in der mesopotamischen Mythologie der Gott des Mondes und gilt als akkadisches Äquivalent des sumerischen Mondgottes Nanna. Er ist der erstgeborene Sohn von Enlil und Ninlil, sowie auch der Vater der astralen Gottheiten Šamaš (Sonne) und Ištar (Venus). Zu seinen beiden Hauptkultzentren gehörten Harran im Norden und Ur im Süden Mesopotamiens. Sein bekanntestes Heiligtum ist die Zikkurat in Ur.

Darstellung[Bearbeiten]

Die Erscheinungsformen waren vielfältig und wechselten im Laufe der Zeit. Das Attribut des Mondgottes Sin ist der waagerechte Halbmond. Daraus hatte sich die Vorstellung entwickelt, dass „Nanna-Sin“ mit einem Boot über den Himmel fährt. Dies hatte wohl mit der Tatsache zu tun, dass die Mondsichel im Orient waagerecht über dem Himmel zieht und Ähnlichkeit mit einem Boot aufweist. Des Weiteren betrachtete man die Mondsichel auch als Hörner des Himmelsstieres oder als Bogen.

Folgende Szene kommt ab dem 3. Jahrtausend v. Chr. öfter auf Rollsiegelbildern vor: Zu sehen ist ein Gott mit Hörnerkrone, dem Symbol der Göttlichkeit. Er wird sitzend auf einem Thron mit dem sichelförmigen Mond über seinem Kopf oder stehend in einem sichelförmigen Boot dargestellt. In seinen Händen hält er eine Mondsichel und ein Paddel oder einen menschlichen Kopf. Attribute wie die Mondsichelstandarte bzw. der Mondsichel sowie auch der Stier und die Keule sind in späterer Zeit sichere Hinweise auf den Mondgott.