Stahlindustrie

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Die Stahlindustrie ist ein Wirtschaftszweig, der zur Schwerindustrie gehört und sich mit der Erzeugung von Stahl sowie teilweise dem Vertrieb des erzeugten Stahls befasst. Viele Stahl erzeugende Unternehmen sind heute international verflochten. Dies ist eine relativ neue Entwicklung, die erst mit der Stahlkrise der 1980er-Jahre eingesetzt hat. Zuvor war die Stahlindustrie eine weitgehend nationale Angelegenheit, obwohl bereits 1952 mit der Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl die Grundlage für die Internationalisierung der Stahlindustrie gelegt wurde. Standorte der deutschen Stahlindustrie sind heute vor allem das Ruhrgebiet, das Siegerland und das Saarland sowie Werke in Bremen, Eisenhüttenstadt und Salzgitter.

Als Wirtschaftszweig entwickelte sich die Stahlindustrie etwa ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als sich im Rahmen der industriellen Revolution aufgrund des technischen Fortschrittes und der Anwendung neuer Technologien die Produktion von Stahl von kleinen Schmieden und Hammerwerken in Eisenhütten verlagerte. Dadurch wurde die Industrialisierung entscheidend vorangetrieben. Noch heute ist die Stahlindustrie ein volkswirtschaftlich bedeutender Faktor.

Die Stahlindustrie stellt Vorprodukte (z.B. Warmbreitband, Schmiedeteile, Bleche, Schienen, Langprodukte, Draht, Röhren) her, die zu Endprodukten weiterverarbeitet werden.

2012 setzte die Stahlindustrie weltweit 800 Mrd. Dollar um und beschäftigte 8 Mio. Menschen. Durch die modernen Produktionsverfahren (siehe Integriertes Hüttenwerk) ist die Abgrenzung innerhalb der einzelnen Stahlunternehmen zwischen Eisenverhüttung und der eigentlichen Stahlerzeugung kaum noch möglich.