Stimmbildung

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Unter Stimmbildung versteht man die Ausbildung der Stimme zum Sprechen und Singen. Es wird unterschieden zwischen der Ausbildung einer gesunden, physiologisch effektiven (funktionellen) Nutzung der Stimme, um Krankheiten und Stimmschäden vorzubeugen, und der Ausbildung der professionellen Sprech- und Gesangsstimme. In der Musik ist die Stimmbildung sehr wichtig, da ohne jegliche Übung die Stimmbänder beschädigt werden könnten.

Eine gesunde Sprech- bzw. Gesangstechnik kann Stimmschäden vorbeugen. Nach Giulio Panconcelli-Calzia wird eine „gute“ Stimme nur mit der für die Leistung nötigen Muskulatur gebildet, ist frei von Nebengeräuschen und Fehlspannungen, klingt in jeder Höhe beliebig kräftig oder leise, ist weittragend, resonanzreich, weich und anstrengungslos. Bei der Sprechstimme orientiert sich die Ausbildung an einer physiologischen Nutzung. Die als ästhetisch empfundene Sprech- und Gesangsstimme ist abhängig vom Kulturkreis und den jeweiligen zeitlichen Modeerscheinungen.

Schon im ersten vorchristlichen Jahrtausend hatten die Inder Kenntnisse über Stimmbildung, die für religiöse Rituale genutzt wurden. Da bei den Griechen die Stimme in öffentlichen Diskussionen genutzt wurde, hatte die Stimmbildung ihren festen Platz in der Rhetorik. Schauspieler mussten damals vor teilweise über 15.000 Zuschauern sprechen.

In der Stimmbildung wird die Stimme als Ausdruck der Persönlichkeit angesehen und entsprechend geschult. Spezifische Funktionen (Atmung, Finden der physiologischen Sprechstimmlage u.a.) werden auch einzeln geübt, aber immer wieder in den ganzheitlichen Zusammenhang der Kommunikation gestellt.

Ziele der Stimmschulung[Bearbeiten]

Ökonomische und entspannte Atmung[Bearbeiten]

Atmung, Stimmerzeugung (Phonation) und Artikulation stehen in einem engen Zusammenhang. Das Erarbeiten eines lebendigen Wechselspiels zwischen Atmung und Kehlkopftätigkeit ist daher eines der wichtigsten Ziele der Stimmbildung.

Quellen[Bearbeiten]

  • Franz Brandl: Die Kunst der Stimmbildung auf physiologischer Grundlage. Eigenverlag, München 2001, ISBN 3-00-008593-9.