Township (Südliches Afrika)

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Als Township bezeichnet man im südlichen Afrika eine stadtplanerische Territorialeinheit, die abseits der von europäischen Einwanderern errichteten und dominierten Kernstädte von diesen geplant und entwickelt wurden. Es handelt sich dabei um separat eingerichtete Wohnsiedlungen mit festen Gebäuden für die schwarze, die farbige oder die indische Bevölkerung. Diese Townshipsiedlungen hatten vor allem durch die eingetretene Überbevölkerung, mit irregulären Barackensiedlungen ergänzt, sowie durch die sich ausweitenden katastrophalen hygienischen Lebensbedingungen während der Rassentrennungspolitik in Südafrika und Südwestafrika negative Dimensionen erlangt. Dadurch wurden sie innenpolitisch zu kritischen Gebieten und erregten internationale Kritik. Dazu trugen auch das gewaltsame Vorgehen der Polizei und staatlicher Behörden mit Räumfahrzeugen, Bewaffnung und willkürlichen Mitteln gegen diese Siedlungen sowie die massenhafte Vertreibung von Hausbesitzern, Mietern und informellen Bewohnern bei. Besonders kennzeichnend für diese Gebiete waren eine informelle Wirtschaft und eine fortschreitende Selbstverwaltung seit den 1970er Jahren.

Townships besitzen teilweise die Ausmaße von mittleren und großen Städten. Bekannte Beispiele sind Soweto (South Western Townships), ein Teil der Metropolgemeinde Johannesburg, Langa in Kapstadt, Mdantsane unweit der Industrie- und Hafenstadt East London oder der Stadtteil Cato Manor in eThekwini.