Universität Wien

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Die Universität Wien (Alma Mater Rudolphina Vindobonensis, kurz auch Rudolphina) ist mit rund 85.000 Studierenden und über 10.000 Angestellten die größte Hochschule in Österreich sowie im deutschsprachigen Raum und eine der größten in Europa. 1365 in Wien gegründet, ist sie die älteste Universität im heutigen deutschen Sprachraum und die drittälteste in Mitteleuropa nach der früher deutschsprachigen Karls-Universität in Prag und der Jagiellonen-Universität in Krakau. Mit Stand von Juli 2023 umfasste das Angebot 186 Studien.

Organisation[Bearbeiten]

Standorte[Bearbeiten]

Standorte im Stubenviertel[Bearbeiten]

Die mittelalterliche Universität war in verschiedenen Gebäuden im Stubenviertel des heutigen 1. Wiener Bezirks untergebracht. Ihr erstes Haus war das 1385 eröffnete Herzogskolleg in der heutigen Postgasse 7–9. Nach der Inkorporation des Jesuitenkollegs in die Universität 1623 wurde an derselben Stelle das frühbarocke Jesuitenkolleg errichtet. Dieses ist zusammen mit der Universitätskirche und weiteren Gebäuden noch heute als Alte Universität erhalten und beherbergt unter anderem das Archiv der Universität Wien. 1753/55 ließ Maria Theresia unmittelbar neben dem Jesuitenkolleg ein neues Hauptgebäude, die Neue Aula, errichten. Sie war ein zentraler Versammlungsort der Revolution von 1848. Nach der gewaltsamen Niederschlagung der Revolte wurde die Universität vom Militär besetzt, die Studenten wurden vertrieben; das Gebäude wurde 1857 der Akademie der Wissenschaften übergeben. Der Studienbetrieb fand in provisorischen Ausweichquartieren statt.

Hauptgebäude[Bearbeiten]

Für den Bau eines Hauptgebäudes der Universität wurde ab 1854 zunächst ein Platz hinter dem Chor der Votivkirche vorgesehen. 1868 wurde jedoch ein Areal an der Ringstraße verfügbar und die Universität dort gebaut. Mit dem Bau wurde 1877 begonnen. Architekt Heinrich Ferstel wählte für das Gebäude den historistischen Stil der italienischen Hochrenaissance, wobei die Universitäten von Padua und Genua als Inspiration dienten. Den Blickfang an der Ringstraße bildet die markant vorspringende Säulenhalle. Im Giebel stellt ein Relief die Geburt der Minerva dar, der Göttin der Weisheit. 1884 war das Universitätsgebäude fertiggestellt. Das Areal der Universität umfasst 21.412 m², wovon 14.530 m² verbaut sind. Die Kosten hatten 7,7 Mio. Gulden betragen.

Im Hauptgebäude am Universitätsring 1 befinden sich das Rektorat, die meisten Dekanate, die zentralen Dienstleistungseinrichtungen, die Hauptbibliothek, einige wenige Institute mit ihren Fachbibliotheken und zahlreiche Hörsäle.

Quellen[Bearbeiten]

  • Kurt Mühlberger (Hrsg.): Die Universität Wien. Kurze Blicke auf eine lange Geschichte. Holzhausen, Wien 1996, ISBN 3-900518-45-9.