Virostatikum

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Ein Virostatikum (auch Virustatikum; lat. virus stasis „Stillstand“ oder antiviraler Wirkstoff genannt) ist ein Stoff, der die Vermehrung von Viren hemmt. Virostatika werden vielfach als Arzneistoffe in der Behandlung von durch Viren verursachten Infektionskrankheiten (Virusinfektionen) verwendet.

Grundlagen[Bearbeiten]

Viren haben keinen eigenen Stoffwechsel, was eine kausale Behandlung von viralen Infektionskrankheiten erschwert. Oft ist keine Behandlung notwendig, da Virusinfektionen häufig spontan ausheilen. Virostatika werden vor allem für solche Infektionen eingesetzt, bei denen das Immunsystem des Patienten alleine nicht zur Eradikation des Virus in der Lage ist. Ein Einsatz in der Breite ist derzeit unter Berücksichtigung des Nebenwirkungspotentiales und des Bestrebens, Resistenzbildung zu vermeiden, nicht vorgesehen. Die arzneilich eingesetzten Stoffe gegen Viren haben ausschließlich virostatische Wirkung. Das bedeutet, dass sie lediglich die Vermehrung der Viren durch verschiedene Wirkmechanismen verhindern. Viruzide Arzneimittel – also „Virus abtötende“ Arzneimittel – gibt es derzeit nicht, wohl aber viruzide Desinfektionsmittel.

Quellen[Bearbeiten]

  • Fritz Hermann Kayser: Medizinische Mikrobiologie: Immunologie, Bakteriologie, Mykologie, Virologie, Parasitologie. 8., überarbeitete Auflage. Thieme, Stuttgart 1993, ISBN 3-13-444808-4.