Weiler

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Ein Weiler ist eine Siedlung, die aus wenigen Gebäuden besteht. Ein Weiler ist kleiner als ein Dorf, aber kompakter als eine Rotte und größer als eine Einzelsiedlung. Weiler waren in der Regel nie politische Einheiten.

Bedeutung[Bearbeiten]

Etymologie[Bearbeiten]

Das Wort Weiler ist im Mittelhochdeutschen in der Form wīler vorhanden und ist die eingedeutschte Form des mittellateinischen villare (‚Gehöft‘), das auf das Adjektiv |villaris (‚zum Landgut gehörig, Landguts-‘) zurückgeht, einer Ableitung vom Substantiv villa (‚Landhaus eines Vornehmen, Landgut, Gutshof‘). Die Bezeichnung Weiler für kleine Ansiedlungen geht auf die Tatsache zurück, dass die nächst den vornehmen Landhäusern erbauten Personalunterkünfte ebenfalls zur villa gerechnet wurden und das Wort letztlich das gesamte Gebäudeensemble benannte.

Die im Süden und Westen des deutschen Sprachgebiets verbreiteten Formen -weiler und -wil als Grundwörter von Ortsnamen sind bereits im Althochdeutschen als wīlāri und wīlar vorhanden und gehen ebenfalls auf lateinisch villaris bzw. villa zurück. Entstanden ist diese Bezeichnungsweise durch den Umstand, dass römische Landgüter (villae) von den späteren germanischen Besitzern weiterhin mit dem lateinischen Wort bezeichnet wurden und das Wort so schon in nachrömischer oder althochdeutscher Zeit (ca. 750–1050) eingedeutscht wurde.

Sinnverwandte Begriffe[Bearbeiten]

  • Im badischen Raum steht das Wort Zinken für eine kleine Ansammlung von Höfen. Ein typischer Zinken ist beispielsweise der Baden-Badener Stadtteil Gaisbach.
  • Das entsprechende westfälische Wort ist Drubbel. Drubbel liegen vorwiegend in Gegenden mit Streusiedlungen, dazu auch Bauerschaften.
  • Im Bergischen Land wird ein Weiler als Hofschaft bezeichnet. Dabei handelte es sich ursprünglich um Siedlungen für Arbeiter, die in den abgelegenen, durch Wasserkraft betriebenen Hammer- oder Schleifwerken oder Mühlen arbeiteten und nicht täglich den mühsamen Weg von der Stadt zur Arbeit und zurück gehen konnten.