Baden (Land)

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Baden ist der westliche Teil des deutschen Bundeslandes Baden-Württemberg. Er ist aus dem Großherzogtum Baden (1806–1918) und der Republik Baden (1918–1945) hervorgegangen, deren Tradition wiederum auf die zum Heiligen Römischen Reich gehörende, im Hochmittelalter entstandene Markgrafschaft Baden zurückgeht.

Im Mittelalter und der Frühen Neuzeit existierten in Südwestdeutschland mehrere Fürstentümer mit dem Namensbestandteil Baden, die alle von verschiedenen Linien des gleichnamigen Hauses regiert wurden. Auf Betreiben Napoleon Bonapartes entstand bis 1806 unter deutlichem Gebietszuwachs das Großherzogtum Baden als souveräner Staat mit Karlsruhe als Hauptstadt. Zunächst Mitglied des französisch dominierten Rheinbunds, dann ab 1815 des Deutschen Bundes, wurde Baden mit der Reichsgründung 1871 zum Bundesstaat des Deutschen Reiches. Bis zur Novemberrevolution von 1918 war Baden eine konstitutionelle Monarchie, von 1918 bis 1933 eine demokratische Republik und von 1933 bis 1945 ein gleichgeschalteter Teil des NS-Staates. Seine Grenzen blieben bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs bestehen.

Infolge der alliierten Besetzung Deutschlands fiel der Norden Badens 1945 an die amerikanische, der Süden dagegen an die französische Besatzungszone. In letzterer wurde 1947 ein ebenfalls Baden genanntes Land mit der Hauptstadt Freiburg im Breisgau ins Leben gerufen, das aber nur die Hälfte des historischen Territoriums umfasste. Nordbaden war in dieser Zeit Teil von Württemberg-Baden. 1952 gingen Baden, Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern im neu geschaffenen Bundesland Baden-Württemberg auf.

Obwohl der heutige Zuschnitt der baden-württembergischen Regierungsbezirke und Landkreise von den historischen Grenzen zwischen den ehemals eigenständigen Landesteilen abweicht, ist der Name Baden nach wie vor weithin als Regionalbezeichnung für das Gebiet des früheren Staates im Gebrauch. Zudem spiegelt sich die historische Abgrenzung von Württemberg bis heute in zahlreichen Organisationen wider, etwa in Sportverbänden, Kirchen und Sozialverbänden.