Welt

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Als Welt wird in verschiedenen Zusammenhängen die Gesamtheit der begreifbaren oder erkennbaren Dinge und deren Beziehungen zueinander bezeichnet. Das menschliche Verständnis der Welt hat sich im Laufe der Jahrhunderte geändert, was zu verschiedenen kosmologischen, philosophischen und theologischen Weltbildern geführt hat. Am weitesten gefasst bezeichnet „Welt“ alles, was ist. Der Begriff umfasst also keine Einzelerscheinungen, sondern eine Totalität.

Innerhalb dieser gesamten Welt gibt es Bestandteile, die im übertragenen Sinn ebenfalls als „Welt“ bezeichnet werden, beispielhaft die Pflanzenwelt als Gesamtheit aller Pflanzen oder die Neue Welt (der amerikanische Kontinent) in Abgrenzung zur Alten Welt. Umgangssprachlich wird das Wort synonym für Erde oder global gebraucht, etwa im Zusammenhang von Weltwirtschaft, Weltkarten oder Weltgeschichte.

Wortherkunft und Bedeutungswandel[Bearbeiten]

„Welt“ leitet sich im Deutschen und Englischen („world“) von germanischen Wortwurzeln ab: althochdeutsch ist weralt oder worold für das 8. Jahrhundert mit der Bedeutung „Zeitalter“ überliefert und setzt sich nach gängiger Auffassung aus den Wurzeln wer (Mann) und alt (seit langer Zeit bestehend) zusammen. Das Wort wurde wohl im Zuge der Christianisierung mit den lateinischen Worten saeculum (Zeitalter, Jahrhundert) und mundus (Welt, Weltordnung, Schöpfung) gleichgesetzt, wodurch der Bedeutungsinhalt des „Zeitalters“ veraltete, und der Bedeutungsinhalt „irdische Welt“ übrigblieb. Mittelhochdeutsch wurde das Wort noch werlt geschrieben. In romanischen Sprachen entstammt das entsprechende Wort direkt aus dem Lateinischen, etwa mundo (Spanisch), monde (Französisch) und mondo (Italienisch).

Im Mittelalter wurden auch Menschenansammlungen noch als Welt bezeichnet, etwa wenn ein Herrscher „eine große Welt“ auf Heerbann sammelte. Diese Bedeutung kam in der Neuzeit aus der Mode. Bis in das 19. Jahrhundert hielt sich eine Bedeutung von „Welt“ als Synonym für die menschliche Gesellschaft, und insbesondere deren gehobene Kreise, welche als „große Welt“ oder „feine Welt“ bezeichnet wurden. Wer in diesen Kreisen verkehrte, galt „weltgewandt“ oder als „Mann von Welt“. Die „gelehrte Welt“ bezeichnet die Gemeinschaft der Gelehrten; öffentliche Handlungen geschehen „vor den Augen der Welt“. Vor allem in Redewendungen ist diese Bedeutung bis heute gängig, etwa in „alle Welt weiß, dass...“ oder „weltberühmt“.

Die Pluralform „Welten“ wurde erst ab dem 16. Jahrhundert gebräuchlich, zuvor wurde das Wort nur im singularen Zusammenhang gebraucht. Die zusätzlich aufkommenden Welten waren philosophisch-metaphysischer Natur (die jenseitige Welt, die Unterwelt, aber auch die die beste aller Welten) oder meinten konkrete astronomische Welten, die als „Weltkörper“ ähnlich der Erde identifiziert wurden. Bis ins 20. Jahrhundert war „Welt“ das geläufigere Synonym für den Fachbegriff Planet, „unsere Welt“ meint entsprechend den Planeten Erde.