Wiese (Grünland)

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Im weiteren Sinne bezeichnet Wiese allgemein eine grasbewachsene, „meist größere“ Fläche.

Der Lebensraum Wiese kann abhängig von der Bewirtschaftungsweise vielen Tier- und Pflanzenarten eine Heimat bieten. Die Artenzusammensetzung unterscheidet sich je nach Bewirtschaftung und Standort teils sehr stark. Bei der regelmäßigen Mahd (Mähen) wird die Verbuschung und anschließende Waldentstehung verhindert. Wiesen sind wie die Weiden ein Lebensraum, der seit einigen Jahrtausenden durch den Menschen geschaffen und erhalten wird. Man spricht daher von einer Halbkulturformation.

Charakteristik[Bearbeiten]

Durch den Selektionsdruck der Mahd werden Pflanzen begünstigt, die mit dem häufigen Schnitt und der hohen Lichteinstrahlung gut zurechtkommen, unter anderem viele Gräser. Aufgrund der regelmäßigen Mahd werden mehrjährige Pflanzen (perennierend, Stauden) gegenüber einjährigen Pflanzen bevorzugt. Sie überdauern die Winter und vermehren sich vegetativ. Ihre Samen sind in der Regel Lichtkeimer.

Bestimmte Pflanzen, wie zum Beispiel die Disteln, fehlen den Wiesen, während sie auf Weiden vom Vieh gemieden werden und nicht vom Schnitt beeinträchtigt werden. Die Artenvielfalt auf einer Wiese wird wesentlich bestimmt durch die Häufigkeit des Mähens.

Natürlich würden Wiesen unter heutigen Verhältnissen in Mitteleuropa nicht mehr entstehen und erhalten bleiben. Sie weisen dennoch Ähnlichkeiten mit Steppen und Waldsteppen, zu alpinen Matten und Rasen sowie zu Magerwiesen bzw. Trockenrasen auf, die im Volksmund manchmal auch als Wiesen bezeichnet werden, da sie vornehmlich aus krautigen Pflanzen wie Süßgräsern bestehen.

Quellen[Bearbeiten]

  • Jan Haft: Die Wiese. Penguin Verlag, München, 2019.