Steppe

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Als Steppe werden semiaride (bis semihumide), nahezu baumlose Gras- oder Buschlandschaften der trockenen gemäßigten Breiten beiderseits des Äquators bezeichnet, deren Jahresniederschlagssummen vorwiegend zwischen 250 bis 500 mm liegen. Damit reicht das Wasserangebot für Bäume nicht aus, sie würden im Sommer vertrocknen.

Fünf bis über sieben Monate herrschen monatliche Mitteltemperaturen von über 10 °C. Die Jahresmitteltemperaturen liegen zwischen 4 und 12 °C,[1] da jedoch die Feuchteverhältnisse der bestimmende Faktor ist, kommen Steppen auch in wesentlich kälteren und wesentlich wärmeren Gebieten vor. Die Vegetationsdecke ist in der Regel geschlossen.

Typische Merkmale sind kontinentales Klima mit Winterkälte und sommerlicher Trockenheit, feinerdige Böden (oft Löss) und einförmiger, niedriger Bewuchs.

Definition[Bearbeiten]

Die Steppen im engeren Sinne sind die reinen Grassteppen, die vorwiegend nur von azonalen Galeriewäldern entlang von Flüssen unterbrochen werden. Sie können nach den vorherrschenden Klimafaktoren und der Artenzusammensetzung nochmals unterteilt werden (Ein idealtypisches Beispiel dieser Abfolge sind die Prärien Nordamerikas):

  • Langgrassteppe oder Feuchtsteppe: 5–8 trockene Monate, Gräser über 50 cm bis über 2 m hoch, viele Kräuter
  • Mischgrassteppe: 6–9 trockene Monate, ausgeprägte Schichtung von mittelhohen und kurzen Grasarten
  • Kurzgrassteppe oder Trockensteppe: 7–10 trockene Monate, Gräser unter 50 cm bis 20 cm hoch, häufig Horste bildend

Auf der Südhalbkugel werden viele Grassteppen fast ausschließlich von horstbildenden Tussock-Gräsern gebildet.

Im weiteren Sinne werden auch baumfreie Buschlandschaften – Strauchformationen, denen Gräser beigemischt sind –, die oft zu den trockenen Subtropen überleiten, zu den Steppen gerechnet. Sie bilden je nach den dominanten Arten Strauchsteppen oder Dornsteppen und unterliegen 8–11 trockenen Monaten. Die Vegetationsbedeckung liegt hier häufig unter 100% und ist lückenhaft, jedoch insgesamt immer noch über 50%. Dominant sind häufig Zwergsträucher, Therophyten (kurzlebige Stauden) und Hemikryptophyten (etwa niederliegende oder kriechende krautige Pflanzen).

Die seltener genannten Wüstensteppen werden häufig bereits den Halbwüsten zugerechnet. Der Bedeckungsgrad liegt unter 50%, der Unterschied liegt lediglich in der Dominanz der Gräser.

Sind mehr als vereinzelte Baumgruppen oder größere Waldinseln vorhanden spricht man von Waldsteppe, dem Übergangslebensraum zu Waldgebieten. Häufig bestehen die Waldinseln aus Eichen, Kiefern, Birken oder Pappeln, zwischen denen staudenreiche Wiesensteppen liegen.

Extrazonale Steppen der alpinen Höhenstufen sind die Hochlandsteppen: Die Puna der Anden und anderer tropischer Gebirge sowie die subtropischen Hochgebirgssteppen (etwa im Hochland von Tibet, die an die Mammutsteppen der letzten Kaltzeit erinnern). Die floristisch und klimatisch vergleichbaren alpinen Matten der gemäßigten Hochgebirge werden hingegen nicht zu den Steppen gezählt.

Als „Kältesteppe“ wird bisweilen ein anderer Landschaftstyp bezeichnet, die Tundra.