Zwischenmenschliche Kommunikation

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Der Ausdruck Zwischenmenschliche Kommunikation, auch Interpersonelle Kommunikation, umfasst Kommunikation oder Kommunikationsprozesse unter der Perspektive, dass speziell Personen die Kommunizierenden sind. Diese Perspektive ist spezieller als die allgemeinere Sicht auf Kommunikation, in die sämtliche Lebewesen miteinbezogen werden.

Zwischenmenschliche Kommunikation kann als Teil der sozialen Interaktion angesehen werden; was im Einzelnen als solche beschrieben wird, hängt davon ab, unter welchen Voraussetzungen der Mensch gesehen und mit welchen Begriffen und/oder Attributen er beschrieben wird. In der Wissenschaft wird hier von „Modellieren“ gesprochen.

Zwischenmenschliche Kommunikation wird häufig in Bezug auf ihre Funktion in zwischenmenschlichen Beziehungen thematisiert. Dabei stehen nicht nur der Kommunikationsprozess und dessen Bedingungen im Zentrum der Aufmerksamkeit, sondern auch deren Resultate: Es wird thematisiert, wie Menschen sich durch ihre Kommunikation zueinander in Beziehung setzen.

Zwischenmenschliche Beziehungen werden anhand der Beobachtung von Kommunikation analysiert und bewertet.

Aus sprachlicher Sicht ist es die Pragmatik, die sich, innerhalb der Linguistik, mit der Beschreibung von kontextabhängigen und nichtwörtlichen Bedeutungen bei der Verwendung von sprachlichen Ausdrücken in konkreten Situationen und mit den Bedingungen ihres Entstehens beschäftigt.

Beschreibung und Modellierung des „kommunizierenden Menschen“[Bearbeiten]

Der Mensch wird in Bezug auf Kommunikation unter den folgenden Perspektiven beschrieben und mit verschiedenen Begriffen modelliert:

Beschreibung von Menschen als soziale und sich gemeinsam entwickelnde Wesen[Bearbeiten]

Eine wesentliche Voraussetzung bei der Beschreibung von Menschen als Kommunizierende besteht darin, Menschen als soziale Wesen anzusehen. Eng damit verbunden ist der Aspekt der Entwicklung zu beschreiben (dies wird als „evolutionärer Ansatz“ bezeichnet). Beginnend mit den leiblichen Eltern sind immer schon andere Menschen da, die an der Entwicklung eines Menschen und seiner persönlichen Identität teilnehmen. Auch im Erwachsenenalter ist Teilhabe an einer Gemeinschaft im allgemeinen Sinne unabdingbar. Dies gilt auch dann, wenn jemand für einen gewissen Zeitraum auf sich gestellt ist. Die Modellierung des Menschen als soziales, sich entwickelndes Wesen bedeutet zugleich, Menschen nicht mehr isoliert und als fertige Einzelwesen zu betrachten und zu beschreiben. Bei der Beobachtung und Beschreibung von Kommunikation gilt dies in besonderem Maße: Kommunikation ist ein Prozess, in dem sich etwas verändert und entwickelt; und Kommunikation geschieht mit anderen Menschen (Selbstgespräche werden in diesem Zusammenhang nicht als zwischenmenschliche Kommunikation angesehen).

Unter dieser Voraussetzung kann Kommunikation als ein wesentlicher Faktor in der Entwicklung angesehen werden. Menschen können sich nur in Bezug auf Andere entwickeln, indem sie sich ihnen annähern und sich von ihnen abgrenzen; dies geschieht unter anderem in Kommunikation. Zur Entwicklung durch Kommunikation gehört des Weiteren die Teilhabe: Menschen sind auf die Erfahrungen und Fähigkeiten anderer Menschen angewiesen. Zwischenmenschliche Kommunikation wird heute in der Regel nicht mehr beschrieben, ohne die Aspekte der Entwicklung und einer bereits bestehenden Gemeinschaft einzubeziehen. Auch in der Hirnforschung wird auf die Anteile der Gemeinschaft verwiesen: Abgesehen von wenigen angeborenen Lautäußerungen, Mimik- und Gestiksignalen gibt es beim Menschen keine genetisch garantierten Bedeutungen von Zeichen, Wörtern und Sätzen.

Die Unterscheidung zwischen individuellen und sozialen Anteilen ließe sich folgendermaßen anwenden: Die Sprache als Zeichensystem und als Handlungsform ist im Wesentlichen sozial anzusehen; niemand hat sich seine Sprache und sein Sprechen allein beigebracht. Zugleich bestehen individuelle Anteile in der Verwendung von sprachlichen Zeichen und im Sprechen. Diese Unterscheidung ist immer analytisch, das heißt, dass zu den Zwecken der Beschreibung etwas in Teile aufgelöst wird, das in der Beobachtung (als Phänomen) nicht erscheint. Es wird sprachliche Kommunikation als ein Prozess zwischen Mehreren beobachtet – die Unterscheidung wird danach auf diese Beobachtung angewendet.