Alfred Krupp: Unterschied zwischen den Versionen

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Seine Herstellung nahtloser Radreifen für die Eisenbahn fanden reißenden Absatz. Später mehrte er sein Vermögen vor allem mit Rüstungsgütern. Er war der größte Waffenproduzent seiner Zeit und trug ihm den Namen Kanonenkönig ein.
Seine Herstellung nahtloser Radreifen für die Eisenbahn fanden reißenden Absatz. Später mehrte er sein Vermögen vor allem mit Rüstungsgütern. Er war der größte Waffenproduzent seiner Zeit und trug ihm den Namen Kanonenkönig ein.
==Leben==
Alfred Krupp war der älteste Sohn von [[Friedrich Krupp]] und dessen Frau [[Theresia Helena Johanna Wilhelmi]]. Sein Geburtshaus stand in [[Essen]] am Flachsmarkt 9, in diesem Haus kam auch schon sein Vater zur Welt. Als Stammvater der Familie gilt der niederländische Religionsflüchtling Arndt Kruipe (gest. 1624).
Alfreds Vater gründete 1812 aus einer [[Walkmühle]] nördlich von [[Essen]] eine Gussstahlfabrik, bestehend aus [[Eisenhammer|Hammerwerk]] mit Steinschmelze, schaffte es aber sein ganzes Leben nicht die Fabrik auf eine gesunde Wirtschaftsbasis zu stellen. Bis in das Jahr 1839 blieb diese Werk in Kruppschem Besitz. 1819 verlegte man sie auf das Familiengrundstück an die [[Krupp-Gürtel|Altendorfer Chaussee]]. Durch den Neubau waren alle finanziellen Mittel aufgebraucht und das Geburtshaus am Flachsmarkt ging 1824 an die Gläubiger. Die Familie zog in das Aufseherhaus der neuen Fabrik, das von Alfred später zum [[Stammhaus Krupp]] erklärt wurde.
Im Alter von 14 Jahren verlor Alfred seinen Vater, der ihn zuvor noch in die [[Stahlguss|Gussstahlherstellung]] eingewiesen hatte. Da die Versorgung nur bei Friedrich Krupps Schwester Helene Müller in [[Metternich]] möglich war, zog die Familie nach dem Tod von Friedrich zu ihr. Zu diesem Zeitpunkt waren in der Fabrik 7 Arbeitnehmer beschäftigt, der Betrieb war mit 10.000 [[Taler|Talern]] verschuldet. Das Erbe ging an Friedrichs Ehefrau, die gemeinsam mit ihrer Schwägerin eine Gesellschaft zur Gussstahlherstellung gründete. Der Gesellschaftsvertrag wurde von allen Erben und Friedrichs Schwester als neuer Teilhaberin gemeinsam unterzeichnet. Alfred der zu diesem Zeitpunkt das Königliche [[Burggymnasium Essen|Gymnasium am Burgplatz]] besuchte, brach die Schule ab und übernahm die Leitung der Gesellschaft von seiner Mutter und seiner Tante. Er produzierte weiter mit seinen wenigen Mitarbeitern. Ab 1830 stieg durch die Entwicklund des [[Eisenbahn|Eisenbahnwesens]] in Deutschland und Europa der Bedarf an Gusstahl für die Schienenherstellung und Achsen, stark an. Krupp gelang es, Walzen aus Gussstahl herzustellen, er lieferte sie zum ersten Mal am 26.08.1830 an die Firma Hüsecken in [[Hohenlimburg]].
1834 wurde der [[Deutscher Zollverein|Deutsche Zollverein]] gegründet und förderte den Güterverkehr auf der Schiene in Deutschland. 1836 beschäftigte Alfred Krupp schon 60 Mitarbeiter, um die er sich sein ganzes Leben kümmerte. Es gab eine [[Krankenversicherung in Deutschland|Krankenversicherung]] und ab 1861 wurden [[Werkswohnung|Werkswohnungen]] gebaut. Dafür verlangte er Loyalität und Identifikation mit seiner Firma.
1838 begann Krupp mit der Herstellung von Löffeln und Gabeln aus Gussstahl, er meldete dafür ein Patent für eine Löffelwalze an. Krupp litt permanent an Kapitalmangel und so bereiste er in den folgenden Jahren ganz Europa auf der suche nach Kunden. In [[Berndorf (Niederösterreich)|Berndorf]] ([[Österreich]]) gründete er mit dem Geschäftsmann und Bankier [[Alexander von Schoeller]] die [[Berndorfer Metallwarenfabrik]]. Dort wurden Essbestecke aus [[Silber]] und [[Alpacca]] hergestellt. Als Krupp nach [[Essen]] zurückkehrte, übernahm sein Bruder Hermann die Fabrik.
Als Hobby begann Alfred die Herstellung von Waffen. 1843 schmiedete Krupp in Handarbeit seinen ersten Gewehrlauf. Der Versuch Schusswaffen aus Stahl zu verkaufen scheiterte jedoch. Die Militärs bevorzugten Waffen aus solider [[Bronze]]. Sie waren der Meinung [[Stahl]] wäre zu eng mit [[Gusseisen]] verwandt und somit zu spröde und nicht für die Geschützherstellung verwendbar.
1847 stellte der die erste Kruppsche Gussstahlkanone her und gab sie dem [[Preußen|preußischem]] Kriegsministerium zur Ansicht. Dort wurde sie jedoch sofort ins Arsenal gebracht und erst 2 Jahre später getestet. Obwohl die Resultate hervorragend waren, sah das Ministerium keinen Grund, diese Kanonen zu bestellen.
1848 wurde Alfred Krupp Alleineigentümer der Essener Gussstahlfabrik, in den darauf folgenden Jahren wurden zunächst weiterhin im Wesentlichen Walzen und Bestecke aus Gussstahl produziert.


[[Kategorie:Personen]][[Kategorie:Industrieller]]
[[Kategorie:Personen]][[Kategorie:Industrieller]]

Version vom 9. Januar 2023, 09:07 Uhr

Alfred Krupp geboren am 26.04.1812 in Essen, gestroben am 14.07.1887 in Essen war ein deutscher Industrieller und Erfinder. Er baute die Kruppsche Gussstahlfabrik, die heutige Thyssenkrupp AG aus die von seinem Vater Friedrich Krupp gegründet wurde. Diese war damals das größte Industrieunternehmen in Europa.

Seine Herstellung nahtloser Radreifen für die Eisenbahn fanden reißenden Absatz. Später mehrte er sein Vermögen vor allem mit Rüstungsgütern. Er war der größte Waffenproduzent seiner Zeit und trug ihm den Namen Kanonenkönig ein.

Leben

Alfred Krupp war der älteste Sohn von Friedrich Krupp und dessen Frau Theresia Helena Johanna Wilhelmi. Sein Geburtshaus stand in Essen am Flachsmarkt 9, in diesem Haus kam auch schon sein Vater zur Welt. Als Stammvater der Familie gilt der niederländische Religionsflüchtling Arndt Kruipe (gest. 1624).

Alfreds Vater gründete 1812 aus einer Walkmühle nördlich von Essen eine Gussstahlfabrik, bestehend aus Hammerwerk mit Steinschmelze, schaffte es aber sein ganzes Leben nicht die Fabrik auf eine gesunde Wirtschaftsbasis zu stellen. Bis in das Jahr 1839 blieb diese Werk in Kruppschem Besitz. 1819 verlegte man sie auf das Familiengrundstück an die Altendorfer Chaussee. Durch den Neubau waren alle finanziellen Mittel aufgebraucht und das Geburtshaus am Flachsmarkt ging 1824 an die Gläubiger. Die Familie zog in das Aufseherhaus der neuen Fabrik, das von Alfred später zum Stammhaus Krupp erklärt wurde.

Im Alter von 14 Jahren verlor Alfred seinen Vater, der ihn zuvor noch in die Gussstahlherstellung eingewiesen hatte. Da die Versorgung nur bei Friedrich Krupps Schwester Helene Müller in Metternich möglich war, zog die Familie nach dem Tod von Friedrich zu ihr. Zu diesem Zeitpunkt waren in der Fabrik 7 Arbeitnehmer beschäftigt, der Betrieb war mit 10.000 Talern verschuldet. Das Erbe ging an Friedrichs Ehefrau, die gemeinsam mit ihrer Schwägerin eine Gesellschaft zur Gussstahlherstellung gründete. Der Gesellschaftsvertrag wurde von allen Erben und Friedrichs Schwester als neuer Teilhaberin gemeinsam unterzeichnet. Alfred der zu diesem Zeitpunkt das Königliche Gymnasium am Burgplatz besuchte, brach die Schule ab und übernahm die Leitung der Gesellschaft von seiner Mutter und seiner Tante. Er produzierte weiter mit seinen wenigen Mitarbeitern. Ab 1830 stieg durch die Entwicklund des Eisenbahnwesens in Deutschland und Europa der Bedarf an Gusstahl für die Schienenherstellung und Achsen, stark an. Krupp gelang es, Walzen aus Gussstahl herzustellen, er lieferte sie zum ersten Mal am 26.08.1830 an die Firma Hüsecken in Hohenlimburg.

1834 wurde der Deutsche Zollverein gegründet und förderte den Güterverkehr auf der Schiene in Deutschland. 1836 beschäftigte Alfred Krupp schon 60 Mitarbeiter, um die er sich sein ganzes Leben kümmerte. Es gab eine Krankenversicherung und ab 1861 wurden Werkswohnungen gebaut. Dafür verlangte er Loyalität und Identifikation mit seiner Firma.

1838 begann Krupp mit der Herstellung von Löffeln und Gabeln aus Gussstahl, er meldete dafür ein Patent für eine Löffelwalze an. Krupp litt permanent an Kapitalmangel und so bereiste er in den folgenden Jahren ganz Europa auf der suche nach Kunden. In Berndorf (Österreich) gründete er mit dem Geschäftsmann und Bankier Alexander von Schoeller die Berndorfer Metallwarenfabrik. Dort wurden Essbestecke aus Silber und Alpacca hergestellt. Als Krupp nach Essen zurückkehrte, übernahm sein Bruder Hermann die Fabrik.

Als Hobby begann Alfred die Herstellung von Waffen. 1843 schmiedete Krupp in Handarbeit seinen ersten Gewehrlauf. Der Versuch Schusswaffen aus Stahl zu verkaufen scheiterte jedoch. Die Militärs bevorzugten Waffen aus solider Bronze. Sie waren der Meinung Stahl wäre zu eng mit Gusseisen verwandt und somit zu spröde und nicht für die Geschützherstellung verwendbar.

1847 stellte der die erste Kruppsche Gussstahlkanone her und gab sie dem preußischem Kriegsministerium zur Ansicht. Dort wurde sie jedoch sofort ins Arsenal gebracht und erst 2 Jahre später getestet. Obwohl die Resultate hervorragend waren, sah das Ministerium keinen Grund, diese Kanonen zu bestellen.

1848 wurde Alfred Krupp Alleineigentümer der Essener Gussstahlfabrik, in den darauf folgenden Jahren wurden zunächst weiterhin im Wesentlichen Walzen und Bestecke aus Gussstahl produziert.