Diskontinuität (Geologie): Unterschied zwischen den Versionen

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Bei einer [[Geologie|geologischen]] bzw. [[geophysik]]alischen '''Diskontinuität''' handelt es sich um eine [[messtechnisch]] feststellbare [[Trennfläche (Geologie)|Trennfläche]] innerhalb [[Erdoberfläche|oberflächen]]naher Gesteinskörper oder in tieferen Regionen der [[Erdkruste]] und des [[Erdmantel]]s. Der Name bedeutet eine Unterbrechung innerhalb des gleichmäßigen Aufbaus ([[Kontinuum (Physik)|Kontinuums]]) eines [[Gestein]]s oder sonstigen [[Festkörper]]s und wurde von Geophysikern geprägt. In tieferen Erdschichten können Diskontinuitäten auch in [[Plastizität (Physik)|plastisch]]en [[Fluid]]en auftreten.
== Geophysik ==
Zu den geophysikalischen Diskontinuitäten werden solche im [[Innerer Aufbau der Erde|inneren Aufbau der Erde]] gezählt. Es sind vor allem [[Unstetigkeit]]szonen im großräumigen Schalenbau des [[Erdinneres|Erdinneren]], die durch starke Änderungen physikalischer Eigenschaften infolge geänderter chemischer Zusammensetzung, [[Mineralogie|mineralogischer]] Struktur oder des [[Aggregatzustand]]es entstehen. Die [[Seismologie]] bzw. die angewandte [[Seismik]] können Diskontinuitäten durch einen Wechsel der [[Signalgeschwindigkeit|Ausbreitungsgeschwindigkeit]] [[Seismische Welle|seismischer Wellen]] feststellen, welche Änderungen des [[Elastizitätsmodul]]s oder der [[Gesteinsdichte]] anzeigen. Einige dieser Trennflächen sind auch durch Verfahren der [[Gravimetrie]] feststellbar – umso genauer, je stärker geneigt die Dichte-Trennflächen sind. So hat G. Papp 2003 mittels Gravimetrie und [[Lotabweichung]]en die [[Pannonische Tiefebene]] untersucht und den genauen Tiefenverlauf der [[Mohofläche]] bestimmt.


[[Kategorie:Geologie]][[Kategorie:Geophysik]]
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Version vom 15. November 2023, 19:28 Uhr

Bei einer geologischen bzw. geophysikalischen Diskontinuität handelt es sich um eine messtechnisch feststellbare Trennfläche innerhalb oberflächennaher Gesteinskörper oder in tieferen Regionen der Erdkruste und des Erdmantels. Der Name bedeutet eine Unterbrechung innerhalb des gleichmäßigen Aufbaus (Kontinuums) eines Gesteins oder sonstigen Festkörpers und wurde von Geophysikern geprägt. In tieferen Erdschichten können Diskontinuitäten auch in plastischen Fluiden auftreten.

Geophysik

Zu den geophysikalischen Diskontinuitäten werden solche im inneren Aufbau der Erde gezählt. Es sind vor allem Unstetigkeitszonen im großräumigen Schalenbau des Erdinneren, die durch starke Änderungen physikalischer Eigenschaften infolge geänderter chemischer Zusammensetzung, mineralogischer Struktur oder des Aggregatzustandes entstehen. Die Seismologie bzw. die angewandte Seismik können Diskontinuitäten durch einen Wechsel der Ausbreitungsgeschwindigkeit seismischer Wellen feststellen, welche Änderungen des Elastizitätsmoduls oder der Gesteinsdichte anzeigen. Einige dieser Trennflächen sind auch durch Verfahren der Gravimetrie feststellbar – umso genauer, je stärker geneigt die Dichte-Trennflächen sind. So hat G. Papp 2003 mittels Gravimetrie und Lotabweichungen die Pannonische Tiefebene untersucht und den genauen Tiefenverlauf der Mohofläche bestimmt.