Friedensvertrag von Brest-Litowsk: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Friedensvertrag von Brest-Litowsk''' wurde im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] zwischen [[Sowjetrussland]] und den [[Mittelmächte]]n geschlossen. Er wurde nach längeren, ergebnislosen Verhandlungen, der [[Operation Faustschlag|militärischen Besetzung]] der Westgebiete des ehemaligen Russischen Kaiserreichs durch die Mittelmächte und der erneuten Aufnahme der Verhandlungen am 03.05.1918 in [[Brest (Weißrussland)|Brest-Litowsk]] unterzeichnet. Damit schied Sowjetrussland als Kriegsteilnehmer aus.
Der '''Friedensvertrag von Brest-Litowsk''' wurde im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] zwischen [[Sowjetrussland]] und den [[Mittelmächte]]n geschlossen. Er wurde nach längeren, ergebnislosen Verhandlungen, der [[Operation Faustschlag|militärischen Besetzung]] der Westgebiete des ehemaligen Russischen Kaiserreichs durch die Mittelmächte und der erneuten Aufnahme der Verhandlungen am 03.05.1918 in [[Brest (Weißrussland)|Brest-Litowsk]] unterzeichnet. Damit schied Sowjetrussland als Kriegsteilnehmer aus.


Bei dem Friedensschluss konnte vor allem die deutsche [[Oberste Heeresleitung]] (OHL) ihre Vorstellungen hinsichtlich einer territorialen Neugliederung der ehemals russischen Gebiete durchsetzen. Die Regierung der [[Bolschewiki]] unterzeichnete den Vertrag angesichts der deutschen militärischen Drohung unter Protest, weil sie fürchtete, ansonsten den Erfolg der [[Oktoberrevolution]] zu gefährden. In der Sowjetunion und später auch in der [[DDR]] wurde dieser Vertrag als „Raubfrieden von Brest-Litowsk“ bezeichnet.
Bei dem Friedensschluss konnte vor allem die deutsche [[Oberste Heeresleitung]] (OHL) ihre Vorstellungen hinsichtlich einer territorialen Neugliederung der ehemals russischen Gebiete durchsetzen. Die Regierung der [[Bolschewiki]] unterzeichnete den Vertrag angesichts der deutschen militärischen Drohung unter Protest, weil sie fürchtete, ansonsten den Erfolg der [[Oktoberrevolution]] zu gefährden. In der Sowjetunion und später auch in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] wurde dieser Vertrag als „Raubfrieden von Brest-Litowsk“ bezeichnet.


Die [[Geschichte der Ukraine#20. Jahrhundert – Unabhängigkeit nach dem Ersten Weltkrieg|Ukraine]], die zuvor mit Unterstützung der Mittelmächte als [[Ukrainische Volksrepublik]] ihre Unabhängigkeit von Russland erklärt hatte, hatte bereits am 9. Februar 1918, ebenfalls in Brest-Litowsk, mit den Mittelmächten einen [[Sonderfrieden|Separatfrieden]] unterzeichnet, den sogenannten „[[Brotfrieden]]“. Somit war der [[Ostfront (Erster Weltkrieg)|Erste Weltkrieg in Osteuropa]] beendet. Am 21. März begann mit dem ''[[Unternehmen Michael]]'' die [[Deutsche Frühjahrsoffensive 1918|deutsche Frühjahrsoffensive]] an der [[Westfront (Erster Weltkrieg)|Westfront]].
Die [[Geschichte der Ukraine#20. Jahrhundert – Unabhängigkeit nach dem Ersten Weltkrieg|Ukraine]], die zuvor mit Unterstützung der Mittelmächte als [[Ukrainische Volksrepublik]] ihre Unabhängigkeit von Russland erklärt hatte, hatte bereits am 9. Februar 1918, ebenfalls in Brest-Litowsk, mit den Mittelmächten einen [[Sonderfrieden|Separatfrieden]] unterzeichnet, den sogenannten „[[Brotfrieden]]“. Somit war der [[Ostfront (Erster Weltkrieg)|Erste Weltkrieg in Osteuropa]] beendet. Am 21. März begann mit dem ''[[Unternehmen Michael]]'' die [[Deutsche Frühjahrsoffensive 1918|deutsche Frühjahrsoffensive]] an der [[Westfront (Erster Weltkrieg)|Westfront]].


[[Kategorie:Erster Weltkrieg]]
[[Kategorie:Erster Weltkrieg]]

Aktuelle Version vom 26. April 2024, 05:51 Uhr

Der Friedensvertrag von Brest-Litowsk wurde im Ersten Weltkrieg zwischen Sowjetrussland und den Mittelmächten geschlossen. Er wurde nach längeren, ergebnislosen Verhandlungen, der militärischen Besetzung der Westgebiete des ehemaligen Russischen Kaiserreichs durch die Mittelmächte und der erneuten Aufnahme der Verhandlungen am 03.05.1918 in Brest-Litowsk unterzeichnet. Damit schied Sowjetrussland als Kriegsteilnehmer aus.

Bei dem Friedensschluss konnte vor allem die deutsche Oberste Heeresleitung (OHL) ihre Vorstellungen hinsichtlich einer territorialen Neugliederung der ehemals russischen Gebiete durchsetzen. Die Regierung der Bolschewiki unterzeichnete den Vertrag angesichts der deutschen militärischen Drohung unter Protest, weil sie fürchtete, ansonsten den Erfolg der Oktoberrevolution zu gefährden. In der Sowjetunion und später auch in der DDR wurde dieser Vertrag als „Raubfrieden von Brest-Litowsk“ bezeichnet.

Die Ukraine, die zuvor mit Unterstützung der Mittelmächte als Ukrainische Volksrepublik ihre Unabhängigkeit von Russland erklärt hatte, hatte bereits am 9. Februar 1918, ebenfalls in Brest-Litowsk, mit den Mittelmächten einen Separatfrieden unterzeichnet, den sogenannten „Brotfrieden“. Somit war der Erste Weltkrieg in Osteuropa beendet. Am 21. März begann mit dem Unternehmen Michael die deutsche Frühjahrsoffensive an der Westfront.