Montane Höhenstufe: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Montane Höhenstufe''' (von lat. ''montanus'',  „Berge/Gebirge betreffend“ – auch '''Montanstufe''', '''Mittelgebirgsstufe''' (engl. ''montane zone'') und vereinzelt '''montane Vegetationsstufe''', '''Berg-''', '''Gebirgs-''', '''Bergwald-''' oder auch einfach '''Waldstufe''') ist die [[Orographie|orographische]] Bezeichnung für die [[Höhenstufe (Ökologie)|Höhenstufe der Vegetation]] vieler [[Gebirge]] oberhalb des [[Planare Höhenstufe|planaren]] oder [[Kolline Höhenstufe|kollinen]] „[[Gebirgsfuß]]es“.
'''Montane Höhenstufe''' (von lat. ''montanus'',  „Berge/Gebirge betreffend“ – auch '''Montanstufe''', '''Mittelgebirgsstufe''' (engl. ''montane zone'') und vereinzelt '''montane Vegetationsstufe''', '''Berg-''', '''Gebirgs-''', '''Bergwald-''' oder auch einfach '''Waldstufe''') ist die [[Orographie|orographische]] Bezeichnung für die [[Höhenstufe (Ökologie)|Höhenstufe der Vegetation]] vieler [[Gebirge]] oberhalb des [[Planare Höhenstufe|planaren]] oder [[Kolline Höhenstufe|kollinen]] „[[Gebirgsfuß]]es“.


Im Gegensatz zur kollinen Stufe steht die Montanstufe eindeutig unter dem Einfluss des jeweiligen [[Gebirgsklima]]s: Es ist bereits deutlich kühler (im weltweiten Mittel 3 bis 7° C mit einer deutlich verkürzten [[Vegetationsperiode]]) und niederschlagsreicher als in der Ebene, sodass die [[Standort (Ökologie)|Standortbedingungen]] für die Pflanzenwelt grundsätzlich [[extrazonal]] sind. Sehr häufig finden sich [[Bergwald|Bergwälder]]. Die Bergstufe ist im Allgemeinen von starken [[Hangneigung]]en und etlichen Erhebungen geprägt, deren [[Reliefenergie]] zwischen 200 und 1000 m innerhalb der Höhenstufe liegt. Ihre Obergrenze liegt bei bewaldeten Gebirgen an der [[Waldgrenze]] und wird ansonsten nach den jeweiligen [[#Vorgaben|ökologischen Vorgaben]] bei einem bestimmten Wechsel der [[Potenzielle natürliche Vegetation|natürlichen]] [[Pflanzenformation]]en gezogen. Die nächsthöhere Vegetationsstufe ist die [[alpine Höhenstufe]]; bei bewaldeten Bergen wird noch eine ''[[subalpine Stufe]]'' dazwischen definiert.
Im Gegensatz zur kollinen Stufe steht die Montanstufe eindeutig unter dem Einfluss des jeweiligen [[Gebirgsklima]]s: Es ist bereits deutlich kühler (im weltweiten Mittel 3 bis 7° C mit einer deutlich verkürzten [[Vegetationsperiode]]) und niederschlagsreicher als in der Ebene, sodass die [[Standort (Ökologie)|Standortbedingungen]] für die Pflanzenwelt grundsätzlich [[extrazonal]] sind. Sehr häufig finden sich [[Bergwald|Bergwälder]]. Die Bergstufe ist im Allgemeinen von starken [[Hangneigung]]en und etlichen Erhebungen geprägt, deren [[Reliefenergie]] zwischen 200 und 1000 m innerhalb der Höhenstufe liegt. Ihre Obergrenze liegt bei bewaldeten Gebirgen an der [[Wald- und Baumgrenze|Waldgrenze]] und wird ansonsten nach den jeweiligen ökologischen Vorgaben bei einem bestimmten Wechsel der [[Potenzielle natürliche Vegetation|natürlichen]] [[Pflanzenformation]]en gezogen. Die nächsthöhere Vegetationsstufe ist die [[alpine Höhenstufe]]; bei bewaldeten Bergen wird noch eine ''[[subalpine Stufe]]'' dazwischen definiert.


Die Montanstufe wird oftmals weiter unterteilt, etwa (von unten nach oben) in '''sub-''' oder '''untermontan''' (schwer abgrenzbare Übergangsstufe zwischen der kollinen und der montanen Vegetation, die noch am [[Gebirgsfuß]] liegt, aber bereits spürbar unter dem Einfluss des Gebirgsklimas steht), '''tiefmontan''', '''mittel-''', '''hoch-''' oder '''obermontan''' (auch '''oreal''' genannt).
Die Montanstufe wird oftmals weiter unterteilt, etwa (von unten nach oben) in '''sub-''' oder '''untermontan''' (schwer abgrenzbare Übergangsstufe zwischen der kollinen und der montanen Vegetation, die noch am [[Gebirgsfuß]] liegt, aber bereits spürbar unter dem Einfluss des Gebirgsklimas steht), '''tiefmontan''', '''mittel-''', '''hoch-''' oder '''obermontan''' (auch '''oreal''' genannt).


Nach einer Untersuchung von [[Christian Körner (Botaniker)|Christian Körner]] und anderen sind 5,29 % der Landoberfläche (ohne [[Antarktika]]) der montanen Höhenstufe zuzurechnen; das sind rund 43% aller Gebirgsregionen.
Nach einer Untersuchung von [[Christian Körner (Botaniker)|Christian Körner]] und anderen sind 5,29% der Landoberfläche (ohne [[Antarktika]]) der montanen Höhenstufe zuzurechnen; das sind rund 43% aller Gebirgsregionen.


[[Kategorie:Geobotanik]]
[[Kategorie:Geobotanik]]

Version vom 19. August 2023, 02:21 Uhr

Montane Höhenstufe (von lat. montanus, „Berge/Gebirge betreffend“ – auch Montanstufe, Mittelgebirgsstufe (engl. montane zone) und vereinzelt montane Vegetationsstufe, Berg-, Gebirgs-, Bergwald- oder auch einfach Waldstufe) ist die orographische Bezeichnung für die Höhenstufe der Vegetation vieler Gebirge oberhalb des planaren oder kollinenGebirgsfußes“.

Im Gegensatz zur kollinen Stufe steht die Montanstufe eindeutig unter dem Einfluss des jeweiligen Gebirgsklimas: Es ist bereits deutlich kühler (im weltweiten Mittel 3 bis 7° C mit einer deutlich verkürzten Vegetationsperiode) und niederschlagsreicher als in der Ebene, sodass die Standortbedingungen für die Pflanzenwelt grundsätzlich extrazonal sind. Sehr häufig finden sich Bergwälder. Die Bergstufe ist im Allgemeinen von starken Hangneigungen und etlichen Erhebungen geprägt, deren Reliefenergie zwischen 200 und 1000 m innerhalb der Höhenstufe liegt. Ihre Obergrenze liegt bei bewaldeten Gebirgen an der Waldgrenze und wird ansonsten nach den jeweiligen ökologischen Vorgaben bei einem bestimmten Wechsel der natürlichen Pflanzenformationen gezogen. Die nächsthöhere Vegetationsstufe ist die alpine Höhenstufe; bei bewaldeten Bergen wird noch eine subalpine Stufe dazwischen definiert.

Die Montanstufe wird oftmals weiter unterteilt, etwa (von unten nach oben) in sub- oder untermontan (schwer abgrenzbare Übergangsstufe zwischen der kollinen und der montanen Vegetation, die noch am Gebirgsfuß liegt, aber bereits spürbar unter dem Einfluss des Gebirgsklimas steht), tiefmontan, mittel-, hoch- oder obermontan (auch oreal genannt).

Nach einer Untersuchung von Christian Körner und anderen sind 5,29% der Landoberfläche (ohne Antarktika) der montanen Höhenstufe zuzurechnen; das sind rund 43% aller Gebirgsregionen.