Österreichisch-Französischer Geheimvertrag

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Der Österreichisch-Französische Geheimvertrag vom 12.06.1866 bezog sich auf den Fall, dass es im Deutschen Bund zu einem Krieg zwischen Österreich und Preußen kommen würde. Frankreich unter Napoleon III. sicherte Österreich die Neutralität zu, während Österreich Zusagen machte, die sich auf die Neuordnung des Deutschen Bundes bezogen. Dabei stellte Österreich in Aussicht, dass aus dem preußischen Rheinland ein indirekt unter französischer Vorherrschaft stehender neuer Mitgliedsstaat gebildet werde.

Ein wichtiger Verhandlungspunkt war die Zukunft von Venetien mit der Hauptstadt Venedig. Das italienischsprachige Gebiet wurde von Österreich regiert. Das Königreich Italien trachtete danach, das Gebiet zu erwerben und damit der italienischen Einheit näher zu kommen. Österreich musste einsehen, dass es angesichts der internationalen Lage kaum möglich sein würde, Venetien zu behalten. Im Geheimvertrag vereinbarte es daher die Übertragung Venetiens an Frankreich.

Im kurz darauf ausbrechenden Deutschen Krieg erlitt das siegessichere Österreich eine Niederlage. Die Bestimmungen der Abmachung wurden daher bedeutungslos. Mit diesem Geheimvertrag hatte Österreich die Bundesverfassungsgesetze des Deutschen Bundes verletzt, ebenso wie Preußen durch seinen Allianzvertrag mit Italien.