1704
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Ereignisse[Bearbeiten]
Politik und Weltgeschehen[Bearbeiten]
Großer Nordischer Krieg[Bearbeiten]
- 16. Februar: Gegner des polnischen Wahlkönigs August II. unter der Führung von Primas Michael Stephan Radziejowski finden sich in der Konföderation von Warschau zusammen. Sie entthronen den auch Kursachsen regierenden Herrscher und rufen in Polen-Litauen ein Interregnum aus. Kardinal und Primas Radziejowski wird zum Interrex ernannt.
- 16. Mai: Die Festung des Hafens von Kronstadt, ehemals meist eisfreier Ostseehafens Schwedens vor der neu entstandenen Stadt Sankt Petersburg, Kronschlot, wird eröffnet.
- 20. Mai: Polnische Unterstützer des Königs August II. und der Personalunion Sachsen-Polen schließen sich in der Konföderation von Sandomir zusammen. Sie reagieren damit auf die königsfeindliche Konföderation von Warschau. Zum Konföderationsmarschall wird Stanisław Ernest Denhoff ernannt.
- 4. Juni: Die Belagerung von Tartu durch russische Truppen beginnt.
- 27. Juni: Die Belagerung von Narva durch die Russen beginnt, nachdem zuvor ein russisches Armeekorps unter dem Kommando von Feldmarschall Georg Benedikt von Ogilvy von Ingermanland aus zur Eroberung dieser schwedischen Festung in Estland angesetzt worden war. Gleichzeitig stößt eine weitere russische Armee gegen Dorpat vor. Ziel dieser Operationen ist die Einnahme dieser wichtigen Grenzfestungen im Großen Nordischen Krieg, um dadurch das im Vorjahr eroberte Ingermanland mit dem neuen St. Petersburg zu schützen und die Möglichkeit zur Eroberung Livlands zu gewinnen.
- 12. Juli: Die Konföderation von Warschau erklärt Stanislaus I. Leszczyński zum König von Polen. Sie hat für diesen Schritt Rückendeckung des schwedischen Königs Karl XII. Der Affront gegenüber König August II. löst in der weiteren Folge einen Bürgerkrieg aus.
- 13. Juli: Die Garnison der schwedischen Festung Dorpat (heute Tartu, Estland) ergibt sich nach über einmonatiger Belagerung der russischen Armee unter dem Kommando von Generalfeldmarschall Boris Sheremetew.
- 26. Juli: Die schwedische Armee unter General Adam Lewenhaupt besiegt lettisch-russische Streitkräfte unter dem Kommando von Großhetman Michał Serwacy Wiśniowiecki in der Schlacht bei Jakobstadt.
- 9. August: Die Belagerung von Narva endet mit der Besetzung der schwedischen Festung durch russische Truppen unter Feldmarschall Georg Benedikt von Ogilvy und Zar Peter dem Großen.
- August: Russische Truppen unter Oberst Roman von Bruce schlagen einen Angriff auf St. Petersburg von schwedischen Truppen unter dem Befehl von Generalleutnant Georg Johann Maydell zurück.
- 16. August: Die Russen unter dem Befehl von Carl Ewald von Rönne siegen in der Schlacht bei Wesenberg über eine schwedische Armee unter Wolmar Anton von Schlippenbach.
- 30. August: Der sachsentreue polnische Adel schließt mit Russland den Vertrag von Narva als Schutz- und Angriffsbündnis.
- 7. September: Die schwedische Armee, die, kommandiert von König Karl XII., Warschau verlassen hat, erstürmt nach kurzer Belagerung die Stadt Lemberg.
- September: König August II. gelingt die Einnahme von Warschau mit der Unterstützung von russischen Truppen. Der sächsische Kurfürst lässt alle Häuser der Anhänger von Stanislaus plündern und niederbrennen. Danach vereint sich das Heer des polnischen Königs mit dem des sächsischen Generals Johann Matthias von der Schulenburg und fällt in Großpolen ein. Hier werden alle Besitzungen von stanislaustreuen Adeligen geplündert und gebrandschatzt.
- 14. Oktober bis 2. November: Russische Truppen unter dem Kommando von Oberst Robert Bruce aus St. Petersburg schlagen einen Angriff schwedischer Truppen unter dem Befehl von Generalleutnant Georg Johann Maydell und unterstützt von einem Marinegeschwader unter Cornelius Anckarstjerna mit Erfolg zurück. Im gleichen Zeitraum gelingt es der schwedischen Garnison unter Arvid Axel Mardefelt, die Belagerung von Posen durch sächsische und russische Einheiten abzuwehren. Die Stadt wird dabei in Brand geschossen und es gelingt den Belagerern, eine Bresche in die Stadtmauern zu schlagen. Erst auf die Nachricht, dass Karl XII. mit einer Armee im Anmarsch sei, ziehen sich die Russen unter Johann Reinhold von Patkul zurück.
- 7. November: Die Schweden unter König Karl XII. siegen in der Schlacht bei Punitz. Die geschlagenen sächsischen Einheiten unter dem Befehl von Johann Matthias von der Schulenburg können sich jedoch über die Oder zurückziehen.
- 9. November: Die Schweden unter Otto Vellingk siegen auch im Gefecht bei Tillendorf über die Russen.
Spanischer Erbfolgekrieg[Bearbeiten]
- 28. Januar: Ein plötzlich einfallender Föhn lässt den zugefrorenen Kochelsee und das umliegende Moor auftauen und verhindert so einen Angriff österreichischer Truppen auf das bayerische Kloster Benediktbeuern. Das Ereignis wird später als das Kochelsee-Wunder bezeichnet.
- 9. März: Ein englisch-holländisches Korps unter Meinhard von Schomberg landet in Lissabon, nachdem sich Portugal im Spanischen Erbfolgekrieg den Alliierten angeschlossen hat.
- 2. Juli: Nach der Schlacht am Schellenberg mit bayerischen Truppen kann sich das Heer von John Churchill, 1. Duke of Marlborough, und des badischen Markgrafen Ludwig Wilhelm den strategisch wichtigen Ort Donauwörth sichern und so das Kurfürstentum Bayern militärisch bedrohen.
- 1. bis 4. August: Gibraltar wird von den Briten erobert. Anführer der alliierten Flotte ist Georg von Hessen-Darmstadt.
- 13. August: Eugen von Savoyen und der Herzog von Marlborough besiegen in der Zweiten Schlacht bei Höchstädt die französisch-bayerischen Truppen in Bayern. Der bayerische Kurfürst Maximilian II. Emanuel muss in die Niederlande fliehen.
- 24. August: Die Schlacht bei Vélez-Málaga endet mit einem strategischen Sieg der Niederländisch-Englischen Flotte über französische Kriegsschiffe. Die Auseinandersetzung wird als größte Seeschlacht im Spanischen Erbfolgekrieg angesehen.
- 7. November: Im Vertrag von Ilbesheim zwischen Österreich und Bayern verliert das Kurfürstentum seine Unabhängigkeit und wird in Fremdverwaltung genommen.