Geschichte Portugals

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Die Geschichte Portugals umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet der Portugiesischen Republik von der Urgeschichte bis zur Gegenwart.

Die römische Periode[Bearbeiten]

Die Iberische Halbinsel war neben Norditalien einer der Hauptkampfplätze zwischen Karthago und den Römern im Zweiten Punischen Krieg. So kamen zum ersten Mal römische Truppen auf die Halbinsel. Nach einem entscheidenden Sieg des römischen Feldherrn Scipio (206 v. Chr.) mussten die Karthager die Iberische Halbinsel räumen und beim Friedensschluss 201 v. Chr. alle Ansprüche auf sie aufgeben. 197 v. Chr. gründeten die Römer zwei Provinzen, in welche die Iberische Halbinsel geteilt wurde: Hispania citerior, das den Norden und Osten der Iberischen Halbinsel umfasste, sowie Hispania ulterior, das im Süden und Westen der Halbinsel lag.

Die dort lebenden keltiberischen Stämme waren allerdings nicht bereit, die Herrschaft der Römer kampflos hinzunehmen. Praktisch seit Beginn der römischen Präsenz gab es deshalb Widerstand der verschiedenen keltiberischen Stämme. So begann 197 v. Chr. der mit großer Härte ausgetragene Keltiberische Krieg, der nach römischen Siegen 179 v. Chr. mit einem Friedensvertrag zwischen Tiberius Sempronius Gracchus und dem aufständischen Stamm der Lusonen endete.

Auch mit diesem römischen Sieg kamen die Provinzen allerdings nicht zur Ruhe; nunmehr erhoben sich unter anderem die Lusitaner, ein weiterer keltiberischer Stamm, ohne dass es jedoch sofort zu großen militärischen Auseinandersetzungen kam.

154 v. Chr. kam es dann zu einem neuen großen Aufstand der Keltiberer, dem so genannten Spanischen Krieg. 150 v. Chr. gelang es den Römern, die Führer der Lusitaner zu täuschen, und sie vernichteten große Teile dieses Stammes. Viriatus, einer der wenigen Überlebenden, wurde zum Führer der Lusitaner. Er konnte den Römern empfindliche Niederlagen beibringen und wurde so später zum Volkshelden. Erst als Viriatus bei Viseu von Verrätern aus seinem Gefolge im Auftrag der Römer ermordet wurde (139 v. Chr.), brach der Aufstand zusammen. Ab 138 v. Chr. bauten die Römer Festungsanlagen im heutigen Lissabon. Erst Caesar gelang es jedoch ab 60 v. Chr. von Lissabon aus, den letzten Widerstand der portugiesischen Stämme zu brechen.

Die Keltiberer hatten eine Religion, in der zu wichtigen Anlässen Gefangene geopfert wurden. Dies ist zum Beispiel von dem Geschichtsschreiber Appian für die Beerdigungsfeierlichkeiten des Viriatus verbürgt.

Rom regierte das Land fast vier Jahrhunderte. Unter Augustus wurde 27 v. Chr. eine Verwaltungsreform durchgeführt; auf der Iberischen Halbinsel wurden drei Provinzen eingerichtet: Baetica, Hispania Citerior oder Tarraconensis und Lusitania (Hauptstadt Emerita Augusta, das heutige Mérida). Die Provinz Lusitania wurde wiederum in drei Bezirke („conventus“) eingeteilt: Pacensis (Hauptstadt Pax Iulia, das heutige Beja), Scallabitanus (Hauptstadt Scallabis, heute Santarém) und Emeritensis (Hauptstadt Emerita, heute Mérida). Lusitanien umfasste den größten Teil des heutigen Portugal sowie die heutigen spanischen Provinzen Salamanca und Cáceres. In der Spätantike teilte Diokletian die Provinz Tarraconensis in zwei neue Provinzen: Hispania Carthaginensis und Gallaecia (Callaecia). Die Provinz Gallaecia umfasste das gesamte Gebiet des heutigen Portugal nördlich des Douro.

68 n. Chr. stellten die Statthalter der Tarraconensis und der Lusitania, Galba und Otho, aus hispanischen Soldaten die Legio VII Gemina auf und erhoben sich gegen Nero; Galba wurde der neue Kaiser.

98 n. Chr. wurde Trajan römischer Kaiser. Er stammte aus Italica (Sevilla) und war damit der erste aus den Provinzen der Iberischen Halbinsel stammende Kaiser Roms.

Die Christianisierung fand hauptsächlich im 4. Jahrhundert statt; die vier Bistümer Braga, Ossónoba, Évora und Lissabon wurden eingerichtet, von denen Braga das älteste war.