Altbabylonische Zeit

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Als altbabylonische Zeit wird ein Zeitraum der altorientalischen Geschichte bezeichnet, der mit dem Aufstieg Babylons unter Ḫammu-rapi um 1800 v. Chr. beginnt und mit der Eroberung Babylons durch den Hethiterkönig Muršili I. 1595 v. Chr. endet. Er markiert die letzte Phase der Mittelbronzezeit in Mesopotamien. Insbesondere die Altorientalistik zählt aus philologischen Gründen auch die vorausgehende Isin-Larsa-Zeit zu dieser Epoche.

Geschichtliche Entwicklung[Bearbeiten]

Schon in der Isin-Larsa-Zeit drangen Nomaden aus dem zentralarabischen Bereich nach Mesopotamien ein und gründeten dort eigene Dynastien. Gleichzeitig starb die sumerische Sprache als gesprochene Sprache aus, während sich das Akkadische zunehmend durchsetzte. Während zunächst Isin und Larsa eine Vormachtstellung behaupten konnten, gelangte 1894 v. Chr. mit Šumu-abum eine amoritische Dynastie an die Macht. Die Könige dieser 1. Dynastie von Babylon verleibten sich sukzessive umliegende Gebiete ein. Als sie schließlich Dilbat, Sippar und Kiš eingenommen hatten, war Babylon zu einer bestimmenden Macht geworden. Hiervon ausgehend, konnte der 6. König dieser Dynastie, Ḫammu-rapi, sein Großreich errichten. Durch geschickte Bündnispolitik mit dem obermesopotamischen Herrscher Šamši-Adad sowie mit den Königen von Elam gelang es ihm nacheinander Ešnunna (1773 v. Chr.), Larsa (1763 v. Chr,) und Mari (1761 v. Chr.) zu erobern, so dass er schließlich über ganz Mesopotamien herrschen konnte. Im Laufe der Zeit hatten vor allem in Südmesopotamien liegende Städte mit Bodenversalzungen zu kämpfen. Zudem wuchs die Bürokratie des babylonischen Staates zunehmend an, wobei Ämtervererbung und Korruption zunahmen. Ḫammu-rapis Nachfolger hatten daher in erheblichem Maße mit Unruhen zu kämpfen. Dies führte nach und nach zum Zerfall des Reiches, bis 1595 die Hethiter in Babylon einfielen und die Epoche enden ließen.