Arbeitsprozess (Betriebswirtschaft)

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Der Arbeitsprozess ist in der Betriebswirtschaftslehre ein Unternehmensprozess, bei dem in einem Unternehmen durch Arbeit von Arbeitskräften in Kombination mit Arbeits- und Betriebsmitteln Produkte oder Dienstleistungen hervorgebracht werden.

Allgemeines[Bearbeiten]

Diese gängige Definition geht davon aus, dass der Arbeitsprozess durch ein Arbeitssystem ermöglicht wird, das wiederum durch den Arbeitsprozess erzeugt oder verändert wird. Der Arbeitsprozess stellt sich als vollständiger Arbeitsablauf einer Arbeitsperson zur Erfüllung eines Auftrags oder einer Problemlösung dar und hat stets ein Arbeitsergebnis zum Ziel.

Für Karl Marx war der Begriff des Arbeitsprozesses von zentraler Bedeutung in seiner Kapitalismuskritik; er verstand hierunter eine „zweckmäßige Tätigkeit zur Herstellung von Gebrauchswerten, Aneignung des Natürlichen für menschliche Bedürfnisse...“ Mit dieser kurzen Beschreibung hebt Marx das zentrale Moment eines Arbeitsprozesses hervor, nämlich die Arbeit als zweckmäßige, Gebrauchswerte schaffende Tätigkeit. Darüber hinaus gehören zum Arbeitsprozess seine Gegenstände und die in von der Arbeit angewandten Mitteln (Werkzeuge, Maschinen, Gebäude). Die Arbeit selbst, ihr Gegenstand und ihr Mittel bezeichnet Marx als die einfachen Momente des Arbeitsprozesses.

Der Arbeitsprozess ist bei Marx eine spezielle Form der Praxis; andere Arten der Praxis sind zum Beispiel das wissenschaftliche Experiment, die revolutionäre Aktion und der Krieg. Nicht zur Praxis gehören beispielsweise das Spiel der Kinder und der wissenschaftliche Erkenntnisprozess, auch wenn er als untergeordnetes Moment experimentelle Tätigkeiten umfasst.

Quellen[Bearbeiten]

  • Ernst Andreas Hartmann, Arbeitssysteme und Arbeitsprozesse, 2005, S. 169