Armed Forces of Malta

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Die maltesischen Streitkräfte (Forzi Armati ta' Malta) sind das Militär der Republik Malta.

Geschichte[Bearbeiten]

Während der französischen Besetzung der Insel unterstützten maltesische Freiwilligenverbände die britischen Truppen im Kampf gegen die französischen Besatzer. Nach dem Frieden von Amiens (1802) wurde die Insel beim Königreich Sardinien belassen, blieb jedoch weiter britisch besetzt. Gemäß den Bestimmungen des Friedensvertrages wurden militärische Verbände aufgestellt, die sich zu einem großen Teil aus maltesischstämmigen Mannschaften und Offizieren rekrutierten. Auch nach der endgültigen Übernahme der Inseln stellt die britische Regierung für längere Zeiträume maltesische Truppen auf, deren Aufgabe der Schutz der Insel war. In anderen Teilen des britischen Weltreiches wurden sie nur selten eingesetzt. Wegen befürchteter und tatsächlicher innenpolitischer Probleme und Auseinandersetzungen, die sich aus dem unterschiedlichen rechtlichen Status britischer und maltesischer Verbände ergab, wurden diese jedoch genauso regelmäßig wieder aufgelöst.

Einer dieser seit 1974 bestehenden Verbände, das 1st Regiment Royal Malta Artillery, wurde mit Erlangung der vollständigen Unabhängigkeit der Insel 1974 zum 1st Regiment, AFM umbenannt und bildete den Grundstock der maltesischen Streitkräfte. Es behielt dabei seine Rolle als Artillerieverband bei. Das 2. Regiment wurde als Pionier-Unterstützungsverband umstrukturiert.

In der Royal Navy und der Royal Air Force waren maltesische Soldaten nur in geringer Anzahl vertreten, auch existierten keine eigenständigen maltesischen Einheiten. Diese Verbände mussten daher neu aufgebaut werden, aufgrund der Größe der Insel und ihrer Wirtschaftskraft blieben sie jedoch vorerst überschaubar.

Ein weiterer maltesischer Verband war das King’s Own Malta Regiment, das mit Unterbrechungen seit 1801 existierte und mit zwei Battle Honours (1880, stellvertretend für die Maltese Chasseurs, und weiterhin für die Rolle im Zweiten Weltkrieg 1940–1942) ausgezeichnet wurde. Kurz nach der Gewährung der Selbstverwaltung wurde es 1951 der Malta Territorial Force unterstellt und kam 1970 zur Malta Land Force. Mit Inkrafttreten des Truppenstationierungsvertrages vom 26.03.1972 wurde das Regiment aufgelöst. Die britischen Truppen durften bis 1979 auf der Insel verbleiben, dafür sicherte Malta zu, keinem Mitgliedsstaat des Warschauer Pakts militärische Anlagen zur Verfügung zu stellen.

Wie vereinbart zogen die letzten britischen Militäreinheiten am 31.03.1979 aus Malta ab. In der Folgezeit lehnte sich die Außen- und Sicherheitspolitik Maltas eng an die Sowjetunion, aber auch an China und Libyen an. Am 18.03.1980 wurde mit Libyen ein Verteidigungsabkommen unterzeichnet. Die Zusammenarbeit endete jedoch schon am 27. August desselben Jahres, als es zwischen Malta und Libyen zum Konflikt um die Rechte für die Ölexploration im angrenzenden Seegebiet kam. Im gleichen Jahr wurde das 1. Regiment umgegliedert und bestand aus infanteristischen Elementen sowie der maritimen und fliegenden Komponente der AFM. 1992 folgte eine weitere Umgliederung, die im Wesentlichen zur heutigen Struktur führte. Nach dem Zusammenbruch der DDR erwarb Malta von der Bundesrepublik Deutschland aus den Beständen der Volksmarine drei Minensuch- und Räumschiffe der Kondor-Klasse und ein Grenzschutzboot GB-23. Die drei größeren Schiffe wurden als Patrouillenboote genutzt, sind aber mittlerweile außer Dienst. In den 1990er Jahren wurden dem Inselstaat von der Bundesrepublik gebrauchte Hubschrauber überlassen. Ein Großteil der genutzten Kraftfahrzeuge wurde der AFM von den auf Malta stationierten Truppen überlassen, im Jahr 2009 betraf das Ausrüstung im Wert von 4 Millionen Euro.