Königreich Sardinien

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Königreich Sardinien (spanisch: Reino de Cerdeña, italienisch: Regno di Sardegna, französisch: Royaume de Sardaigne, sardisch: Rennu de Sardigna) war die Bezeichnung für ein die Insel Sardinien umfassendes Königreich, das vom Hochmittelalter bis 1861 (titular bis 1946) existierte. Während des Großteils dieser Zeit war „König von Sardinien“ allerdings lediglich ein von ausländischen Herrschern getragener Titel; ein geeintes, eigenständiges Staatswesen mit einer Hauptstadt auf der Insel existierte zu keinem Zeitpunkt.

1720 fiel Sardinien, nachdem es jahrhundertelang ein Vizekönigreich Spaniens gewesen war, an den Herzog von Savoyen, der daraufhin den höherrangigen sardischen Königstitel annahm, womit das eigenständige „Königreich Sardinien“ entstand. Das eigentliche Zentrum des neuen Staates und Residenz seiner Herrscher war aber Turin im Piemont, und außer ihrer Rolle als Namensgeberin besaß die abgelegene und dünn besiedelte Insel im Königreich keine nennenswerte Bedeutung. Aus diesem Grund wird der Staat oftmals als Sardinien-Piemont oder Piemont-Sardinien bezeichnet, was aber zu keinem Zeitpunkt eine offizielle Bezeichnung war. Aus dem Königreich Sardinien ging als Folge des Risorgimento 1861 das Königreich Italien hervor.