Autoritarismus

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Autoritarismus (lat. auctoritas) ist eine diktatorische Herrschaftsform.

Nach Juan Linz unterscheidet er sich vom diktatorischen Totalitarismus durch:

  1. begrenzten Pluralismus,
  2. keine umfassend formulierte Ideologie,
  3. weder extensive noch intensive Mobilisierung.

Der begrenzte Pluralismus ist als zentrales Abgrenzungsmerkmal zu sehen. Der Handlungsspielraum von politischen und gesellschaftlichen Akteuren hängt weitgehend von der autoritären Staatsführung ab. In Abgrenzung zum Totalitarismus ist für den Autoritarismus zutreffender von Mentalitäten zu sprechen als von (politischen) Ideologien und Weltanschauungen. Mentalität ist nach Theodor Geiger „subjektive Ideologie“, aber „objektiver Geist“. Mentalitäten sind psychische Prädispositionen und funktionieren formlos.

Das Fehlen einer klaren Ideologie bewirkt einen Verlust der Mobilisierungsfähigkeit; der Bevölkerung fehlt eine emotionale Bindung an das System. Daher formulieren autoritäre Regime ihre Politik pragmatisch und versuchen gleichzeitig, allgemeine Wertvorstellungen wie Patriotismus, Nationalismus, Modernisierung und Ordnung durchzusetzen.

Soziale und politische Basis autoritärer Systeme[Bearbeiten]

Autoritäre Systeme werden von bestimmten sozialen Kräften einer Gesellschaft getragen. Diese bilden gegebenenfalls ihre oligarchische Machtbasis. Diese sozialen Kräfte können in z.B. zivile und militärische Kräfte unterteilt werden. Das heißt, autoritäre Staaten können zivil, militärisch, tribal, religiös oder bürokratisch usw. gestützt sein.