Bassano del Grappa

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Bassano del Grappa (Venetisch: Basan, Bassan/Bassàn (italianisiert), deutsch veraltet: Baßan, Passaun, Waßan oder Waßen, zimbrisch: Bassan) ist eine italienische Stadt in der Provinz Vicenza in der Region Venetien mit 42.334 Einwohnern.

Lage und Historie[Bearbeiten]

Bassano liegt an der Brenta auf einer Höhe von 129 m, unmittelbar am südlichen Alpenrand am Eingang zum Suganertal. Die Stadt erstreckt sich auf einer Fläche von 46 km². Archäologische Funde belegen eine Besiedlung ab dem zweiten Jahrhundert. In Quellen werden eine Burg und eine Pfarrkirche im Jahr 998 erwähnt. Ab 1175 gehörte die Stadt zu Vicenza, später zu Padua, bis sie 1404 unter venezianische Herrschaft kam. Bassano war seit dem Mittelalter ein wichtiges Zentrum einer exportorientierten Weinproduktion.

Als die Reformation um 1540 auch Italien erreichte und sich ausbreitete, waren Asolo, Bassano del Grappa und Cittadella Zentren der Evangelischen in der etwas toleranteren Republik Venedig geworden. Der neue evangelische Glaube wurde eher subversiv auf dem Markt, in Werkstätten und in Privathäusern geteilt und weitergegeben. Während des Konzils von Trient (1545–1563), in der Zeit der Gegenreformation, wurden die Evangelischen vor allem durch die Inquisition aufgespürt, bekämpft und eliminiert. So wurden in diesen drei Städten unter anderen acht evangelische Notare wegen Häresie angeklagt und verurteilt.

Nach Napoleons Italienfeldzug kam Bassano zum Königreich Italien (1805–1814). Nach wechselnden Zugehörigkeiten kam Bassano 1866 schließlich zu Italien.

Im September 1943, nach dem Sturz Mussolinis, besetzten Wehrmachttruppen Italien (Fall Achse). Ein Wehrmachtkommando unter Leitung des Waffen-SS-Offiziers Herbert Andorfer beging bei dem Versuch, den Widerstand gegen die deutsche Besatzung niederzuschlagen, in Bassano del Grappa und Umgebung schwere Kriegsverbrechen. Am 26.09.1944 ließ das Kommando im Ort selbst 31 Jugendliche und junge Männer mit einem Karton mit der Aufschrift „Bandit“ auf der Brust von Angehörigen des italienischen faschistischen Jugendverbands Gioventù italiana del Littorio (GIL) an Telefonkabeln an den Bäumen dreier Straßen aufhängen. Sie würden, lautete der zynische Kommentar, so „die Ehre Italiens retten“. Opfern, die nach der Strangulation noch atmeten, mussten die jugendlichen Zwangshenker den Rumpf nach unten ziehen.

Touristisch interessant sind die zahlreichen Grappa-Destillerien. Der Name der Stadt stammt jedoch nicht von dem Tresterbrand. Bassano (so viel wie „niedrig“, sinngemäß „am Fuße des…“) del Grappa kommt vielmehr vom benachbarten Berg Monte Grappa (1775 m), der im Ersten Weltkrieg Schauplatz schwerer Kämpfe war und auf dem sich seit Mitte der 1930er Jahre das Beinhaus Sacrario Militare del Monte Grappa befindet. Heute ist er einer der beliebtesten europäischen Startplätze für Gleitschirmflieger. Auch die keramische Industrie hat wirtschaftliche Bedeutung für die Stadt. Bekannte Unternehmen des Ortes sind der Stativhersteller Manfrotto und der Schreibgerätehersteller Montegrappa.