Bromskirchen

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Bromskirchen ist ein Ortsteil der Gemeinde Allendorf (Eder) im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Geographie[Bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten]

Der Ort liegt am Rand des Rothaargebirges im Südwesten des Landkreises, dicht an der Grenze zum nordrhein-westfälischen Hochsauerlandkreis. Mehr als 70 % der Gemarkungsfläche besteht aus Wald.

Geschichte[Bearbeiten]

Ortsgeschichte[Bearbeiten]

Der Flecken Fromoldeskirchen mit verstümmelter Martins-Basilika, 1238 Vorort einer Battenberger Kleinzent, war ursprünglich wohl eine karolingische Höhenwegs-Siedlung von Königsleuten. Im Jahre 1238 wurde die Gemeinde erstmals in einer Note des Erzbistums Mainz urkundlich erwähnt. Historisch dokumentierte Namensformen des Ortes waren: Fromolskirke (1238), Fromoldeskirchen (1291), Frumboldeskirchen (1359), Fromißkirchen (1394) und Brommelskirchen (1473). Über Jahrhunderte war der Ort von der Landwirtschaft auf kargen Böden und der Nutzung des Walds geprägt.

Im Laufe des Mittelalters erlebten Dorf und Gericht Bromskirchen zahlreiche Besitzerwechsel: Von den Herren von Itter wurde es zunächst an die Herren von Beltershausen verlehnt, die es 1329 an die Herren von Diedenshausen veräußerten. 1394/95 erwarben es die Herren von Viermünden, die es im Jahr 1539 an die Landgrafen von Hessen verkauften. Nach dem Dreißigjährigen Krieg kam das Dorf von Hessen-Kassel zu Hessen-Darmstadt und 1866 zu Preußen.

Die Kirchenhoheit stand den mit den Herren von Itter verschwägerten Grafen von Waldeck zu, die 1332 die Herren von Girkhausen und 1473 schließlich die Adeligen (von) Winter damit belehnten. Bei diesen blieb es bis zu deren Aussterben um 1785.

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Bromskirchen:

Zitat

Bromskirchen (L. Bez. Battenberg) evangel. Pfarrdorf; liegt an der Preussischen Grenze, Vorlage:Bruch St. von Battenberg auf einer Anhöhe. Der Ort hat 154 Häuser mit 943 Einw., unter welchen 3 Kath., 4 Mennoniten und 25 Juden sich befinden. Bromskirchen, welches in einer sehr rauhen Gegend liegt, hat eine sehr große Gemarkung; jährlich werden 3 Viehmärkte gehalten. – Das Dorf kam wahrscheinlich von den Herrn von Battenberg an das Mainzer Erzstift, das ihn 1464 mit andern Orten dem Landgrafen Heinrich III. verpfändete. Zum Kirchenaebiete von Bromskirchen das Fromelskirch oder Fromeldis-Kirchen hieß, gehörten nach einem Verzeichniß aus dem 15. Jahrhundert die Orte Ewerthusen, Ruperthusen, Eymannshusen, Lymphe, Belchershusen, die aber alle nicht mehr existiren.

Bei zwei Großbränden in den Jahren 1843 und 1850 werden weite Teile des Ortes eingeäschert. Bei dem Brand im Juli 1843, der vormittags in einer Rotgerberei am südwestlichen Ortsrand ausbricht, werden 63 Häuser auf der westlichen und nördlichen Ortsseite ein Raub der Flammen (gut 40 % der damaligen Wohnbebauung). Die Leute im Ort helfen sich in der Folge gegenseitig, sowohl bei der Bereitstellung von Wohnraum als auch bei der Verbürgung für Schulden beim Wiederaufbau. Dem Brand im März 1850, der in einer Schreinerei am Böhl ausbricht, fallen 23 Häuser am östlichen Ortsrand zum Opfer. Bei beiden Bränden sind glücklicherweise keine Menschenleben zu beklagen.

Hessische Gebietsreform

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde Somplar Zum 01.02.1971 auf freiwilliger Basis nach Bromskirchen eingemeindet.> Für den Ortsteil Somplar wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.

Bei einer Bürgerbefragung am 14.03.2021 entschieden sich die Bromskirchener mit großer Mehrheit (73 %) für die Eingemeindung nach Allendorf (Eder) (in Allendorf stimmten 72 % für den Zusammenschluss). Damit wurden zum 01.01.2023 alle Ortsteile der Gemeinde Bromskirchen zu Ortsteilen der Gemeinde Allendorf (Eder). Bromskirchen konnte aufgrund seiner geringen Größe seit Jahren keinen ausgeglichenen Haushalt mehr aufstellen und war die einzige Gemeinde Hessens, die von der Möglichkeit Gebrauch machen musste, den Bürgermeister lediglich ehrenamtlich zu ernennen.

Vor der Eingemeindung bestand die Gemeinde Bromskirchen aus den Ortsteilen Bromskirchen (Kernort), Dachsloch, Neuludwigsdorf, Seibelsbach und Somplar. Auf 35,22 km² lebten 1917 Einwohner.

Quellen[Bearbeiten]