Eduard Suess

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Eduard Suess (* 20.08.1831 in London; † 26.04.1914 in Wien) war ein österreichischer Geologe und Politiker des 19. Jahrhunderts und wurde bekannt als Experte für den tektonischen Bau der Alpen. Auf ihn sind zwei wesentliche paläo-geographische Entdeckungen zurückzuführen: der ehemalige Superkontinent Gondwana und die Tethys.

Leben[Bearbeiten]

Karl Adolph Eduard Suess wurde in London in die kinderreiche Familie des sächsischen protestantischen Kaufmanns Adolph Sueß (1797–1862) und seiner Gattin Eleonore Friederike Zdekauer (1806–1884) geboren. Als er das Alter von drei Jahren erreichte, zog die Familie zuerst nach Prag, wo weitere Geschwister zur Welt kamen, und 11 Jahre später nach Wien um. Bereits in jungen Jahren war er an der Geologie interessiert und publizierte im Alter von 19 Jahren, als Assistent im Hof-Naturalien-Cabinet in Wien, sein erstes Thesenpapier über die Geologie von Karlsbad.

Im Jahre 1857 wurde Eduard Suess – ohne über Doktorat oder Habilitation zu verfügen – an der Universität Wien zum Professor ernannt, zunächst für Paläontologie, 1862 für Geologie. Ein Schüler von Suess war Carl Emanuel Burckhardt. Außer seiner Tätigkeit als Universitätsprofessor war er auch als Politiker im Wiener Gemeinderat und als Abgeordneter der Liberalen im Niederösterreichischen Landtag aktiv. In diesen Funktionen betrieb er vorrangig die Wiener Donauregulierung und den Bau der I. Wiener Hochquellenwasserleitung. Aus diesem Grund erhielt er auch die damals noch vorwiegend den Adeligen vorbehaltene Ehrenbürgerschaft von Wien. Eine Büste beim Hochstrahlbrunnen des Wiener Schwarzenbergplatzes erinnert daran. In den Jahren von 1898 bis 1911 war er Präsident der Akademie der Wissenschaften in Wien.

Eduard Suess wurde im Jahr seines Todes in Márcfalva (heute Marz) bei Mattersburg bestattet.

Sein Sohn Franz Eduard Suess (1867–1941) wurde ebenfalls Geologe und war Professor an der Technischen Hochschule in Prag und an der Universität Wien. Sein Enkel Hans Eduard Suess (1909–1993) wurde Chemiker und Kernphysiker und war Professor an der University of California in La Jolla.

Quellen[Bearbeiten]

  • Carl Diener: Eduard Suess. In: Mitteilungen der Geologischen Gesellschaft Wien. Band 7, 1914.