Emmenhausen (Waal)

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Emmenhausen ist ein Gemeindeteil des Marktes Waal im Landkreis Ostallgäu (Schwaben, Bayern). Der Gemeindeteil hatte am 01.03.2022 269 Einwohner.

Geschichte[Bearbeiten]

Der Ortsname Emmenhausen wird auf einen Personennamen „Hemmo“ zurückgeführt, also „beim Haus/bei den Häusern des Hemmo“. Der Ort hat 239 Einwohner.

Emmenhausen zählt zu den wenigen Orten, die bereits bei der Wildbannverleihung durch König Heinrich IV. an Bischof Heinrich von Augsburg im Jahre 1059 erwähnt werden.

Im 12. Jahrhundert benennt sich ein hochstiftisches oder welfisches Dienstmannengeschlecht nach dem Ort. Genannt werden Werimar de Emmenhausa, der Zeuge bei einer Schenkung an das Kloster St. Ulrich in Augsburg ist, und in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts Wernherus de Emmenhusa. Er ist in der Umgebung welfischer Ministerialen Zeuge einer Schenkung an das Kloster Polling.

Im 14. Jahrhundert war der Ort in Besitz der Ritter von Nordholz, die ihren Stammsitz bei Illertissen hatten. 1360 versetzten die Brüder Wigelais, Pilgrim und Eitel von Nordholz ihre Burg Emmenhausen samt Zugehörde, Kirchensatz, Zoll und einer Wiesmahd auf dem Lechfeld an den Mann ihrer Schwester Afra, Otto Zwerger. Weil das Pfand nicht wieder eingelöst wurde, verkaufte 1386 die Afra als Witwe den Besitz an Eita von Lichtenau, Witwe des Johann Schönstetter. 1402 überließ diese Turm, Burgstall und das Dorf Emmenhausen mit Zwinger und Bännen ihrem Vetter Manz von Lichtenau, der ihr jedoch die lebenslange Nutznießung der Güter zugestand. Im Jahre 1420 schließlich verkaufte Manz den Besitz als frei, vogtbar, unsteuerbar, undienstbar und unzinsbar an den Kaufbeurer Bürger Ulrich Honold (* um 1390; † 1466).

Die Patrizierfamilie Honold vom Luchs besaß Emmenhausen über fünf Generationen. Der letzte männliche Nachkomme der Emmenhausener Linie war Hans Honold (* um 1520, † 1592). Er wurde 1538 geadelt und nannte sich nun Hans Honold von und zu Emmenhausen. Von ihm wird berichtet, dass er als Student in Wittenberg Tischgenosse von Martin Luther gewesen sei. Sicher ist, dass er sich schon frühzeitig der Reformation angeschlossen und in seiner Herrschaft den neuen Glauben eingeführt und sehr gefördert hat. Als die Maßnahmen der Gegenreformation auch in Emmenhausen spürbar wurden, ermahnte seine Tochter Felizitas die Untertanen, ihrem evangelischen Glauben treu zu bleiben oder auszuwandern.

1609 verkauften dann die Erben von Hans Honold, wohl auf Druck des Herzogs Maximilian I. von Bayern, ihre Herrschaft Emmenhausen an das Kloster Heilig Kreuz in Augsburg, das die Rekatholisierung der Bevölkerung betrieb. Bis zur Säkularisation im Jahre 1803 blieb Emmenhausen im klösterlichen Besitz und wurde durch einen Vogt verwaltet.

Das 1474 erbaute Schloss Emmenhausen wurde 1826 abgetragen.