Feuerökologie

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Die Feuerökologie ist eine Forschungsrichtung der Ökologie, in der es um die natürliche Rolle des Feuers als Umweltfaktor in verschiedenen Ökosystemen, seine Anwendung durch den Menschen in traditionellen Formen der Landwirtschaft, seine kulturgeschichtliche Bedeutung und seine Auswirkungen auf Gesundheit, Umwelt und Klima geht.

Der Begriff etablierte sich in den 1970er Jahren, als immer deutlicher wurde, dass Wald- und Buschbrände als ökologische Störung nicht nur katastrophale Ereignisse sind, die Leben vernichten, sondern dass Feuer ein wichtiger Umweltfaktor für manche Lebensräume sowie bestimmte Pflanzen ist: So verdanken etwa fast alle Feucht- und Trockensavannen der Tropen sowie subtropische Gras- und Hartlaub-Buschlandschaften als sogenannte Feuerklimax ihre Existenz als baumarme Landschaften in waldfähigen Klimaten vor allem regelmäßig wiederkehrenden Bränden. Etliche Pflanzen solcher Biome benötigen Feuer, um zu keimen, sich zu etablieren oder zu vermehren. Zudem fördert das Feuer die Evolution der Arten.

Auch bei trockenen Tundren Steppen und borealen Nadelwäldern leisten Brände einen wesentlichen Beitrag zur Vitalität und Erneuerung der Lebensräume.

Die borealen Nadelwälder Europas sowie die trockenen Tundrenbereiche Nordamerikas brannten ursprünglich etwa zweimal pro Jahrhundert. Auch wenn diese Gebiete keine Feuerlandschaften sind, würden sie ohne regelmäßige Brände anders aussehen: Die nordischen Nadelwälder bestünden dann vorwiegend aus Fichten ohne Kiefern.

Selbst in immerfeuchten tropischen Regenwäldern und subtropischen Lorbeerwäldern treten im Abstand von Jahrhunderten (oder auch nur Jahrzehnten, etwa bei häufigen Kiefern) natürliche Brände auf. Am seltensten sind sie in feucht-gemäßigten Wäldern (Gemäßigter Regenwald und Sommergrüner Laubwald).