Frau

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Frau, lateinisch und fachsprachlich auch Femina, bezeichnet einen weiblichen erwachsenen Menschen. Weibliche Kinder und Jugendliche werden als Mädchen bezeichnet. Die höfliche Anrede für eine Frau lautet im Deutschen Frau, gefolgt vom Familiennamen der Angesprochenen. In manchen Kontexten ist noch die Bezeichnung als Dame üblich.

Frauen mit typischer genetischer Entwicklung weisen ein Chromosomenpaar XX auf und sind im Gegensatz zu Männern in der Regel in der Lage, von der Pubertät bis zur Menopause schwanger zu werden und Kinder zu gebären. Die weibliche Anatomie umfasst im Unterschied zur männlichen die Eileiter, Eierstöcke, Gebärmutter, Vagina, Vulva, Paraurethraldrüse und Bartholin-Drüsen. Das Becken der erwachsenen Frau ist breiter, die Hüften sind breiter und die Brust ist größer als die eines erwachsenen Mannes. Frauen haben deutlich weniger Gesichts- und andere Körperhaare, eine höhere Körperfettzusammensetzung und sind im Durchschnitt kleiner und weniger muskulös als Männer.

Im Laufe der Menschheitsgeschichte haben traditionelle Geschlechterrollen häufig die Aktivitäten und Möglichkeiten von Frauen definiert und eingeschränkt (vergleiche Weiblichkeit). Vor allem mit der Erringung des allgemeinen Wahlrechts für Frauen lockerten sich im Laufe des 20. Jahrhunderts die Rollenbeschränkungen in vielen Gesellschaften (vergleiche Geschlechterordnung); Frauen erhielten Zugang zu Berufsfeldern, Aufstiegschancen und höherer Bildung und wurden nicht mehr auf traditionelle Hausfrauenrollen festgelegt.

Das Wort „Frau“ bezieht sich auf das biologische Geschlecht „weiblich“, im neueren Sprachgebrauch teils auch auf eine transgender oder intergeschlechtliche Person mit weiblicher Geschlechtsidentität.

Biologische Merkmale[Bearbeiten]

Genetische Merkmale[Bearbeiten]

Aus molekularbiologischer Sicht unterscheidet sich die Frau vom Mann durch das Chromosomenpaar XX in den Geschlechtschromosomen. Dieser Unterschied führt zu einem Geschlechtsdimorphismus und bildet das chromosomale Geschlecht. Durch das Zusammentreffen eines X-Chromosoms von mütterlicher Seite (Eizelle) und eines X-Chromosoms von väterlicher Seite (Spermium) in der Zygote entsteht dieser in Bezug auf die Ausbildung der Geschlechtsorgane schon während der Embryonalentwicklung. Frauen besitzen in ihrem Chromosomensatz in der Regel zwei X-Chromosomen, während Männer in der Regel nur ein X- und das geschlechtsbestimmende Y-Chromosom haben, auf dem die Sex determining region of Y (SRY) liegt und das beim Mann für die embryonale Produktion des Hoden-determinierenden Faktors (TDF für englisch Testis-determining factor), eines Proteins, verantwortlich ist. Wird TDF gebildet, kommt es zur Ausbildung männlicher Merkmale. Bei Fehlen des TDF bilden sich weibliche Merkmale. Durch verschiedene genetisch bedingte Ursachen kann sich ein Embryo deshalb ausnahmsweise auch trotz eines 46,XY-Chromosomensatzes zu einem weiblichen Baby entwickeln (siehe auch XY-Frau).

Morphologische und physiologische Merkmale[Bearbeiten]

Frauen unterscheiden sich körperlich von Männern in den primären und sekundären Geschlechtsmerkmalen, dem somatischen Geschlecht. Die primären Geschlechtsmerkmale der Frau sind die eigentlichen weiblichen Geschlechtsorgane, die zum größten Teil im Körper liegen und der Fortpflanzung dienen. Zu den sekundären Geschlechtsmerkmalen der Frau gehören zum Beispiel der Busen, die Körperform, die geringere Körperbehaarung und die Stimme.

Die inneren Geschlechtsorgane der Frau bestehen aus der im Körper liegenden Gebärmutter mit den paarigen Eileitern sowie den weiblichen Keimdrüsen, den Eierstöcken, in denen die Eizellen als weibliche Keimzellen angelegt werden und reifen. Die Gebärmutter ist über die Vagina mit der Vulva verbunden, die das äußere primäre Geschlechtsteil der Frau bildet. Der Vaginalausgang liegt dabei zwischen den kleinen und großen Schamlippen im Scheidenvorhof, in den auch die Harnröhre als Ausgang der Harnblase mündet. An der vorderen Umschlagfalte der kleinen Schamlippen liegt die Klitoris als zylinderförmiges, von Schwellkörpergewebe gebildetes und erektiles Organ, das mit sensiblen Nervenenden durchsetzt ist und dadurch besonders in der Lage ist, auf Berührung zu reagieren.

In den weiblichen Brüsten, die mit den darin liegenden Milchdrüsen zu den sekundären Geschlechtsmerkmalen gehören und sich erst mit der Pubertät ausbilden, wird nach einer Geburt eines Kindes Muttermilch gebildet, mit der die Mutter das Neugeborene stillen kann, bis es mit anderer Nahrung (Babynahrung) gefüttert werden kann.

Neben den unterschiedlichen Fortpflanzungsorganen und Brüsten gibt es tendenziell einige weitere körperliche Unterschiede zwischen Mann und Frau, die auch als tertiäre Geschlechtsmerkmale bezeichnet werden. So unterscheidet sich zum Beispiel der weibliche Knochenbau insbesondere beim Becken teilweise deutlich vom männlichen. Der Gesichtsschädel unterscheidet sich geringfügig, auch der Muskelanteil und die Verteilung und Ausprägung von Fettgeweben ist meist anders als beim Mann. Der Körper der Frau ist tendenziell weniger muskulös als der des Mannes; während der Anteil des Skelettmuskelgewebes bei Frauen durchschnittlich etwa 23 Prozent ausmacht, beträgt er bei Männern rund 40 Prozent. Begründet wird der Unterschied vor allem durch die Wirkung des männlichen Sexualhormons Testosteron, das stark muskelaufbauend wirkt. Bedingt hierdurch kann eine durchschnittlich gebaute Frau nur etwa 65% der Muskelkraft eines durchschnittlichen Mannes entwickeln. Ebenfalls hormonell bedingt ist eine höhere Anfälligkeit von Frauen gegenüber der knochenabbauenden Krankheit Osteoporose, die etwa 25% der Frauen nach der Menopause betrifft und vor allem durch die nach den Wechseljahren fehlende Produktion von Östrogenen bedingt ist. Bei Männern kann diese Krankheit ebenfalls vorkommen, tritt hier jedoch seltener und meist in höherem Alter auf.

Einen weiteren markanten Unterschied zwischen den Geschlechtern gibt es beim Frequenzspektrum der menschlichen Stimme durch die unterschiedliche Größe des Kehlkopfes und Länge der Stimmbänder.

In welchem Grad körperliche Merkmale, sofern sie auch individuell vorhanden sind, als „typisch weiblich“ angesehen werden, hängt von der Erziehung und Prägung ab. Alle Frauen haben auch sogenannte „männliche Anteile“ – und umgekehrt (siehe Weiblichkeit sowie Männlichkeit).