Gailtal

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Das Gailtal (slow. Ziljska dolina) ist ein von Osttirol nach Kärnten verlaufendes Tal. Es nimmt seinen Anfang in Kartitsch und endet bei Villach. Das Gailtal bildet hydrogeographisch keine Einheit: Der überwiegende Teil des Tals wird von der Gail Richtung Osten entwässert, wo sie bei der Ortschaft Maria Gail in die Drau mündet; der westlichste Talabschnitt wird hingegen vom Gailbach Richtung Westen (ebenfalls zur Drau hin) entwässert. Der Kartitscher Sattel ist hierbei die Talwasserscheide.

Geographie[Bearbeiten]

Das Gailtal ist besonders reizvoll durch den Kontrast zwischen dem ebenen, weiten Talboden und den teils schroffen Gebirgshängen. Es wird im Norden durch die Lienzer Dolomiten und die Gailtaler Alpen gesäumt, im Süden durch Karnische Alpen und Karawanken.

In Kärnten verteilt es sich auf die Bezirke Hermagor (Šmohor) und Villach-Land, in Osttirol liegt es im Bezirk Lienz. Von West nach Ost haben die Gemeinden Kartitsch, Obertilliach und Untertilliach in Osttirol sowie Lesachtal, Kötschach-Mauthen, Dellach, Kirchbach, Hermagor-Pressegger See, Gitschtal, Sankt Stefan im Gailtal, Nötsch im Gailtal, Feistritz an der Gail, Hohenthurn, Arnoldstein, Finkenstein am Faaker See und Villach in Kärnten Anteil am Tal.

Die auffällig schnurgerade Furche des Gailtals ist Teil der Periadriatischen Naht, die die Südalpen von den Zentralalpen trennt.

Im Unterlauf ist das Talbild über eine Strecke von etwa zehn Kilometern geprägt durch die sogenannte Schütt, das Ablagerungsgebiet von zwei mächtigen Bergstürzen, die in prähistorischer Zeit sowie im Jahr 1348 vom Dobratsch (östlicher Ausläuferberg der Gailtaler Alpen) niedergegangen sind.

Quellen[Bearbeiten]

  • Reinhold Jannach: Gailtal/Ziljska dolina. In: Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška, von den Anfängen bis 1942. Wien, Böhlau Verlag 2016, Bd. 1, S. 375–382.