Genetische Verwandtschaft (Linguistik)

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Als genetisch verwandt bezeichnet man in der Linguistik Sprachen, die auf eine gemeinsame Ursprache zurückgehen. Darüber hinaus bezeichnet „genetisch“ in der Linguistik allgemein eine Klasse von Fragestellungen und Problemen, welche bestimmte Aspekte der Entstehung oder Herkunft einer Sprache betreffen. Genetisch miteinander verwandte Sprachen fasst man zu einer Sprachfamilie oder, allgemeiner, zu einer genetischen Einheit zusammen. Beide werden über das Merkmal der gemeinsamen Neuerungen (z.B. in Phonologie, Wortbildung, Morphologie) definiert. Diese Sprachverwandtschaft wird üblicherweise, nach August Schleicher, in Form eines Stammbaums dargestellt (Stammbaumtheorie). Man bezeichnet deshalb Sprachen dann als verwandt, wenn sie von einer gemeinsamen Ursprache oder Grundsprache abstammen (siehe auch Sprachwandel).

Ähnlichkeiten zwischen Sprachen müssen nicht auf gemeinsamer Herkunft aus einer Ursprache beruhen, es gibt daneben auch Gemeinsamkeiten, die aus Sprachkontakt herrühren oder aus inneren Gesetzmäßigkeiten von Sprachen desselben Sprachtyps.