Gewinnung (Bergbau)

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Als Gewinnung bezeichnet man im Bergbau das Herauslösen von nutzbaren Rohstoffen aus dem festen Gebirgsverband einer Lagerstätte. Die Gewinnung ist nur eine einzelne Tätigkeit die beim Abbau eines Rohstoffes getätigt wird. Sie kann auch bereits bei der Ausrichtung oder der Vorrichtung der Lagerstätte erfolgen.

Grundlagen[Bearbeiten]

Die Gewinnung unterliegt den Bestimmungen des Bundesberggesetzes und bedarf der Bewilligung durch die zuständige Bergbehörde, ggf. im Rahmen eines Betriebsplanes.

Für die Gewinnung von mineralischen Rohstoffen werden verschiedene Techniken, Werkzeuge und Betriebsmittel benötigt. Sämtliche für das Gewinnen der Rohstoffe getätigte bergmännische Arbeit wird als Gewinnungsarbeit bezeichnet. Dabei dient die Gewinnungsarbeit sowohl der Gewinnung der nutzbaren Mineralien als auch der Hereingewinnung des Nebengesteins. Die Art und Weise, wie die nutzbaren Mineralien und das Nebengestein aus dem Gebirge gelöst werden, bezeichnet man als Gewinnungsverfahren. Bei der Gewinnung können die Lagerstätteninhalte durch den Einsatz von mechanischer, chemisch-physikalischer, thermischer und biologisch-chemischer Energie aus dem Verband herausgelöst werden. Unter Berücksichtigung dieser Möglichkeiten, kann die Gewinnung der Lagerstätteninhalte manuell, konventionell oder mechanisch, also maschinell, erfolgen. Die mechanische Energie lässt sich im Bergbau auf unterschiedliche Art und Weise, z.B. schneidend oder schlagend bei der Gewinnung nutzen. Bei der Verwendung von Sprengstoffen wird die chemisch-physikalische Energie zur Gewinnung genutzt. Es ist möglich, zur Gewinnung bestimmter Mineralien die Lösewirkung des Wassers auszunutzen. Hierbei wird die Lagerstätte unter Zuhilfenahme von biologisch-chemischer Energie in situ ausgelaugt. In Salzlagerstätten wird das Salz oftmals durch Auslaugen von Lagerstättenteilen herausgelöst. Außerdem ist es möglich, die Wirkung des Feuers zu nutzen, um das Gestein aufzulockern oder zu sprengen. Hierbei wird die thermische Energie des Feuers genutzt. Allerdings wird bei diesem Verfahren, das früher im Erzbergbau zur Gewinnung genutzt wurde und als Feuersetzen bezeichnet wurde, das Gestein nur aufgelockert. Das Hereingewinnen des Minerals erfolgte anschließend manuell mittels Schlägel und Eisen. Die Anteile des herausgelösten Minerals, die nicht genutzt werden können oder bei der Förderung verloren gehen, bezeichnet man als Gewinnungsverluste. Der Umfang, mit dem zur Gewinnung Maschinen eingesetzt werden, bezeichnet man als Grad der Mechanisierung. Die bei der Gewinnung eingesetzten Maschinen nennt der Bergmann Gewinnungsmaschinen. Im modernen Steinkohlenbergbau werden Kohlenhobel und Walzenschrämlader als Gewinnungsmaschinen eingesetzt. Im Salz- und Kalibergbau kommen Umfangfräsen wie der Continuous Miner zum Einsatz. Wie und in welchem Umfang bei der Gewinnung Maschinen eingesetzt werden, hängt zum einen vom Stand der Technik, zum anderen von der Beschaffenheit der Lagerstätte ab. Die Beschaffenheit der Lagerstätte hat einen großen Einfluss auf die Gewinnbarkeit der Mineralien.