Ghaznawiden

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Die Ghaznawiden oder Ġaznaviden waren eine türkischstämmige, muslimische Dynastie, welche von ehemaligen Militärsklaven der Samaniden begründet wurde. Sie herrschte von 977 bis 1186 in den östlichen iranischen Ländern, wobei ihr Machtbereich zeitweise im Westen bis nach Dschibal und im Osten bis zum Oxus und nach Nordwestindien reichte. Die Stadt Ghazna in Chorasan, das heutige Ghazni in Afghanistan, war lange Zeit das Zentrum ihres Reiches.

Herkunft und Bedeutung[Bearbeiten]

Die Ghaznawiden waren ursprünglich türkischer Herkunft, jedoch in jeglicher Hinsicht in die Region Chorasan im heutigen Afghanistan assimiliert, weshalb viele Historiker sie auch als „iranisierte“ oder „persifizierte“ Türken bezeichnen. Sie stammen von karlukischen Sklaven ab, die besonders nach dem Sieg der Samaniden über die karlukischen Türken im Jahre 893 in großer Zahl zum Islam konvertierten und fortan als Militär- und Hofsklaven in deren Diensten standen. Der Name der Dynastie ist vom Namen der der Stadt Ghazna abgeleitet. In historischen Quellen werden sie auch nach dem Dynastiegründer als „Āl-e Sabuktekīn“ oder „Banū Sabuktekīn“ bezeichnet.

Die Herrschaft der streng sunnitischen Ghaznawiden hatte in vielerlei Hinsicht den Charakter einer Fortsetzung der samanidischen Herrschaft, denn die Ghaznawiden erbten die administrativen, politischen und kulturellen Traditionen ihrer Vorgänger und legten damit die Fundamente für einen persischen Staat in Nord-Indien. Dadurch hatten sie, trotz der kurzen Zeitspanne, einen weitreichenden Einfluss auf die Kultur und Geschichte der von ihnen beherrschten Gebiete.