Islam

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Der Islam ist eine monotheistische Religion, die im frühen 7. Jahrhundert n. Chr. in Arabien durch den Mekkaner Mohammed gestiftet wurde. Mit über 2 Milliarden Angehörigen ist der Islam nach dem Christentum (ca. 2,5 Milliarden) heute die Weltreligion mit der zweitgrößten Mitgliederzahl.

Der Islam wird allgemein auch als abrahamitische, als prophetische Offenbarungsreligion und als Buch- oder Schriftreligion bezeichnet.

Das arabische Wort Islām ist ein Verbalsubstantiv zu dem arabischen Verb aslama („sich ergeben, sich hingeben“). Es bedeutet wörtlich das „Sich-Ergeben“ (in den Willen Gottes), „Sich-Unterwerfen“ (unter Gott), „Sich-Hingeben“ (an Gott), oft einfach mit Ergebung, Hingabe und Unterwerfung wiedergegeben.

Der Name für diejenigen die dem Islam angehören ist Muslim. Die Mehrzahlform im Deutschen ist Moslems oder Muslime, Muslimas oder Musliminnen.

10 Länder haben den größten Anteil an der muslimischen Weltbevölkerung, das sind Indonesien, Pakistan, Indien, Bangladesch, Ägypten, Nigeria, Iran, Türkei, Algerien und Marokko. In diesen Ländern leben zusammengenommen mehr als 2/3 aller Muslime. Wichtigste überstaatliche islamische Organisation ist die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) mit Sitz in Dschidda. Der Organisation gehören 56 Staaten an, in denen der Islam Staatsreligion, Religion der Bevölkerungsmehrheit oder Religion einer großen Minderheit ist. Tlw. muslimisch geprägte eurpäische Länder sind Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Nordmazedonien und die nur tlw. in Europa liegende Türkei.

Wichtigste textliche Grundlage des Islams ist der Koran, der als die dem Propheten Mohammed offenbarte Rede Gottes gilt.

Die zweite Grundlage bilden die Hadithe zur Sunna Mohammeds, der als der „Gesandte Gottes“ Vorbildcharakter für alle Muslime hat.

Die sich aus diesen Texten ergebenden Normen werden in ihrer Gesamtheit als Scharia bezeichnet.

Definition[Bearbeiten]

Koranische Aussagen[Bearbeiten]

Der Begriff Islām kommt im Koran acht Mal vor. An mehreren Stellen wird herausgestellt, dass die Annahme des Islams Zeichen göttlicher Erwählung ist. Diese Erwählung wird darin deutlich, dass Gott den betreffenden Menschen rechtleitet, ihm also die Orientierung zur Wahrheit des Glaubens hin vermittelt und so seine Brust weitet (arab. saraha as-sadr), also sein Herz und seinen Sinn, seine Erkenntnis und sein Wertbewusstsein erweitert und ihm dadurch Ruhe gibt (Sure 6:125 und Sure 39:22). Menschen, die es sich selbst als Verdienst anrechnen, dass sie den Islam angenommen haben, wird entgegengehalten, dass dies eine Gnade Gottes ist, die sie nur ihm zu verdanken haben (Sure 49:17). Gott kann Menschen auch die Brust verengen, so dass sie nicht zum wahren Glauben gelangen können (Sure 2:7). Wer zum Islam gerufen wird, darf gegen Gott keine Lüge aushecken (Sure 61:7).

An 3 anderen Stellen wird eine Beziehung zwischen Islām und dem arabischen Begriff Dīn hergestellt, der die Bedeutung von „Religion“ hat, allerdings auch die Konnotation von „Schuld“ besitzt. In Sure 5:3 heißt es: „Ich habe für euch den Islam als Religion erwählt“ und in Sure 3:19. „Als Religion gilt bei Gott der Islam“. Dies zeigt, dass schon der Koran den Islām als Religion definiert. Die Geschichte dieser Religion hat nach dem Koran nicht erst mit Mohammed begonnen, sondern schon mit Abraham. Er wird in Sure 3:67 als gottergebener Hanīf beschrieben.

Bereits im Koran selbst wird eine wichtige Unterscheidung getroffen, nämlich zwischen der Annahme des Islams (islām) und der Annahme des Glaubens (īmān). So werden in Sure 49:14 die arabischen Beduinen aufgefordert, nicht zu sagen, „Wir haben den Glauben angenommen“, sondern „Wir haben den Islam angenommen“, weil der Glaube noch nicht in ihre Herzen eingegangen sei. An derartige Aussagen knüpft sich die Vorstellung, dass derjenige, der den Islam angenommen hat, also ein Muslim ist, nicht unbedingt ein mu'min, also ein „Gläubiger“ sein muss. Was „Islām“ ursprünglich bedeutete, wenn damit nicht der Glaube gemeint ist, wird unterschiedlich beurteilt. Meïr Bravmann, der den Sprachgebrauch des Wortes in der altarabischen Literatur untersucht hat, meint, dass er in der frühislamischen Gemeinschaft, die stark auf den Dschihad ausgerichtet war, die Bereitschaft zur Selbstaufopferung im Kampf bezeichnete.

Die im Koran getroffene Unterscheidung zwischen Islam und Glaube hat in der islamischen Theologie Anlass zu zahlreichen Debatten gegeben. Es wurde nie völlig geklärt, in welchem Verhältnis sich die beiden Prinzipien zueinander befinden. Die meisten Theologen der vormodernen Zeit haben jedoch darauf gedrungen, Islam und Glauben auseinanderzuhalten.

Fünf Säulen[Bearbeiten]

Eine regelrechte Definition für den Islam findet man nicht im Koran, sondern nur in den Berichten über den Propheten, und zwar im sog. Gabriel-Hadith, der über ʿUmar ibn al-Chattāb auf den Propheten zurückgeführt wird. Auch hier wird wiederum zwischen Islam und Glaube unterschieden. Als dritte Kategorie wird „gutes Handeln“ (ihsān) eingeführt. Der Islam besteht nach diesem Hadith daraus, „dass Du bekennst, dass es keinen Gott gibt außer Gott und dass Mohammed der Gesandte Gottes ist; dass Du das Pflichtgebet verrichtest und die Armengabe leistest, dass Du im Ramadan fastest und zum Haus (Gottes) pilgerst, wenn du in der Lage bist, dies zu tun.“

Hierauf stützt sich die Lehre, dass der Islam aus fünf Hauptpflichten besteht, die seine fünf „Säulen“ (arkān / أركان) bilden. Diese werden üblicherweise mit den folgenden arabischen Namen bezeichnet