Koran

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Der Koran ist die heilige Schrift des Islams, die gemäß dem Glauben der Muslime die wörtliche Offenbarung Gottes an den Propheten Mohammed enthält. Er ist in einer speziellen Reimprosa abgefasst, die auf Arabisch als Sadschʿ bezeichnet wird. Der Koran besteht aus 114 Suren, diese bestehen wiederum aus einer unterschiedlichen Anzahl an Versen (āya, āyāt). Maßgeblich für alle modernen Ausgaben ist die orthographisch standardisierte Kairiner Koranausgabe der Kairoer Azhar-Universität von 1924.

Ein wichtiges Kennzeichen des Korans ist seine Selbstreferentialität. Das bedeutet, dass der Koran sich an vielen Stellen selbst thematisiert. Auch die meisten Glaubenslehren der Muslime hinsichtlich des Korans stützen sich auf solche selbstreferentiellen Aussagen im Koran. Nach dem Glauben der sunnitischen Muslime ist der Koran die unerschaffene Rede Gottes oder zumindest ein Ausdruck davon. Eine Minderheit von Muslimen ist dagegen der Auffassung, dass der Koran erschaffen ist.

Der Koran als Glaubensgrundlage[Bearbeiten]

Der Koran ist die Hauptquelle des islamischen Gesetzes, der Scharia, weitere Quelle der Scharia ist unter anderem die Sunna des Propheten Mohammed. Daneben gilt der Koran auch als ästhetisches Vorbild für arabische Rhetorik und Dichtung. Seine Sprache beeinflusste darüber hinaus stark die Entwicklung der arabischen Grammatik. Neben den erhaltenen Fragmenten der vorislamischen Dichter galt und gilt das koranische Arabisch als Richtschnur für die Korrektheit sprachlichen Ausdrucks.

Im Arabischen wird der Koran mit dem Attribut karīm („edel, würdig“) versehen. Unter deutschsprachigen Muslimen ist der Begriff „der Heilige Qur'an“ gebräuchlich.

Allgemein wird angenommen, dass Mohammed weder lesen noch schreiben konnte, weshalb die Muslime glauben, dass der Erzengel Gabriel ihm den Befehl gab, das zu rezitieren/vorzutragen, was vorher in sein Herz geschrieben wurde. Daher hat der Koran auch seinen Namen: „Lesung/Rezitation“.

Der Überlieferung zufolge soll ʿAlī ibn Abī Tālib Augenzeuge der ersten Offenbarung gewesen sein. In den folgenden 22 Jahren wurde Mohammed der gesamte Koran offenbart, wobei viele Verse Bezug auf aktuelle Geschehnisse der Zeit nehmen. Andere Verse erzählen von den Propheten (Adam, Abraham, Noah, Josef, Moses, ʿĪsā ibn Maryam (Jesus) und weiteren) und wieder andere enthalten Vorschriften und allgemeine Glaubensgrundsätze. Dabei wendet sich der Koran an alle Menschen. Es werden auch Nichtgläubige und Angehörige anderer Religionen angesprochen.