Herzogtum Berg

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Das Herzogtum Berg (Ducatus Montensis oder Ducatus Bergensis) war ein rechtsrheinisches Territorium des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation. Es zählte zum Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis und war landständisch verfasst. Es bestand vom 11. Jahrhundert bis 1380 als Grafschaft und weiter bis 1806 als Herzogtum Berg, danach bis etwa Ende 1813 in stark veränderter Form als Großherzogtum. Berg war lange mit dem Herzogtum Jülich und wechselweise mit verschiedenen anderen Territorien in Personalunion vereint. Herrschaftssitz war zunächst Burg Berge in Altenberg, ab 1133 dann Schloss Burg und ab dem späten 14. Jahrhundert das Düsseldorfer Schloss.

Geografie[Bearbeiten]

Das Herzogtum Berg umfasste um 1800 ein Areal von 2.975 km² mit 262.000 Einwohnern und lag auf der rechten Rheinseite zwischen dem Reichsstift Essen, der Reichsabtei Werden, der Grafschaft Mark, der Reichsherrschaft Homburg, der Grafschaft Gimborn, dem Herzogtum Westfalen, dem Kurfürstentum Köln, dem Fürstentum Moers und dem Herzogtum Kleve.

Seine Grenze verlief im Westen entlang des Rheins, mit Ausnahme der kurkölnischen Orte Deutz, Poll, Vingst und Kalk, den Gebieten um die Burg Drachenfels und die Wolkenburg sowie zweier kleinerer Teile rechts und links der Siegmündung bei Beuel (Stift Vilich). Zu dem Herzogtum gehörten aber auch linksrheinische Gebiete, die entweder direkt am Rheinufer gelegen oder Exklaven im Kurkölnischen waren. Dies waren die Freiheit Wesseling, Rodenkirchen, Orr, Langel und Rheinkassel. Im Norden endete das Territorium etwa auf Höhe der Ruhr mit Ausnahme der klevischen Stadt Duisburg, wobei der Fluss im Bereich von (Oberhausen-)Alstaden und Mülheim an der Ruhr sogar überschritten wurde, im Süden entspricht der Grenzverlauf vom Rhein (südlich von Bad Honnef) in ostnordöstlicher Richtung (südlich der Sieg) der heutigen Landesgrenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Die Ostgrenze ergab sich durch den geographisch relativ offenen Übergang zur Grafschaft Mark, in Höhe von Waldbröl, etwa auf der Linie SchwelmWipperfürthGummersbach.

Heute decken die Regierungsbezirke Düsseldorf und Köln, soweit sie rechts des Rheins und südlich der Ruhr liegen, in etwa das historische Territorium des Herzogtums.

Die Mittelgebirgs­region Bergisches Land, bestehend aus dem Niederbergischen und dem Oberbergischen Land, wobei hier die Wupper als geographische Grenze herangezogen wird, verdankt seinen Namen einer fast 1000-jährigen Zugehörigkeit zum Herzogtum Berg.

Heute wird der Begriff Bergisches Land vornehmlich geographisch für die höher gelegenen (= „bergigen“) Regionen des ehemaligen Herzogtums verwendet, da er oft fälschlich als das „Land der Berge“ verstanden wird. Als Bezeichnung des historischen Gebietes, das vor 900 Jahren seinen Ausgang von der Burg Berge an der Dhünn nahm, wird dieser Landesbegriff kaum noch benutzt.