Hobart

Aus Twilight-Line Medien

Hobart (früher Hobart Town) ist die Hauptstadt des australischen Bundesstaats Tasmanien. Die Stadt hat ca. 200.000 Einweohner und liegt an der Flussmündung des Derwent River, am Fuß des 1.271 m hohen Mount Wellington im südlichen Teil von Tasmanien. Hobart beherbergt die Universität von Tasmanien und verfügt über einen Hafen und einen internationalen Flughafen. Außerdem ist die Stadt Sitz des römisch-katholischen Erzbistums Hobart sowie der Diözese Tasmanien der anglikanischen Kirche Australiens.

Geschichte[Bearbeiten]

Nach Sydney ist Hobart die zweitälteste Stadt Australiens. 1803 gründete Vizegouverneur David Collins mit etwa 300 Verureilten, einer Anzahl von Marinesoldaten und ca. 30 freien Siedlern eine Sträflingskolonie auf dem Gebiet des heutigen Risdon Cove. 1804 wurde die Siedlung auf die westliche Seite des Derwent River auf das Gebiet der heutigen Sullivans Cove verlegt. Benannt wurde die Stadt nach Robert Hobard, dem 4. Earl of Bickinghamshire und hieß anfangs Hobart Town oder auch Hobarton.

Dort ansässige Tasmanier wurden vertrieben oder getötet. Frauen und Mädchen wurden zu sexuellen Zwecken auf Schiffe der Walfänger verschleppt. Eingeschleppte Krankheiten dezimierten die Urbevölkerung zusätzlich.

1836 besuchte Charles Darwin die Stadt im Rahmen einer Expedition. Damals hatte Hobart ca. 14.000 Einwohner, ganz Tasmanien ca. 36.000. Ab 1842 konnte sich die Siedlung als Stadt bezeichnen, ihren heute verkürzten Namen erhielt sie 1881.

Klima[Bearbeiten]

Bedingt durch seine Lage auf einer Insel und als Stadt mit Seehafen ist Hobart durch Ozeanisches Klima geprägt. Die Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter sowie zwischen Tag und Nacht sind weniger groß als auf dem australischen Festland.

Wirtschaft[Bearbeiten]

Neben Tourismus und dem Seehafen spielen Industriebetriebe etwa zur Katamaranherstellung, Holzverarbeitung und Zink-Verhüttung (bei Risdon Cove) eine wirtschaftliche Rolle. Bedeutsam sind auch einige Brauereien und der Weinbau in der Umgebung der Stadt. Hobart wird von Touristen auch gern als Ausgangspunkt für die Entdeckung der Insel Tasmanien gewählt. Der Hafen dient auch als Ausgangspunkt für australische und französische Antarktis-Expeditionen.

Verkehr[Bearbeiten]

Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in Hobart elektrische Straßenbahnen, die den Bahnhof mit den seinerzeitigen Vorstädten New Town, Queensborough, Wellington, Glenorchy, Risdon Cove und Bellerive verbanden. In den letzten Jahren wurde diskutiert, die noch bestehende Infrastruktur der Straßenbahn von Hobart, welche 1960 eingestellt wurde, wieder zu restaurieren und einen modernen Light rail service durch die Stadtteile Hobarts bis nach Glenorchy und weiter nach Bridgewater zu schaffen.

Für den Schiffsverkehr bestehen in Hobart mehrere Hafenanlagen. Der Verkehr innerhalb Tasmaniens wird hauptsächlich auf der Straße abgewickelt. Der Schienenverkehr spielt heute nur noch eine untergeordnete Rolle Eine Eisenbahnlinie transportiert Güter entlang der Westküste Tasmaniens und von Launceston durch die Midlands bis zum Hobarter Hafen.

Den an mehreren Stellen bis zu 1.000 m breiten Derwent River überspannen zwei Brücken, die Tasman Bridge im Zuge des Tasman Highways, über die auch die Flughäfen erreicht werden, und die zwölf Kilometer nördlich davon gelegene Bowen Bridge im Zuge der Goodwood Road. Daneben gibt es zahlreiche Fährverbindungen über den Fluss.

Hobart besitzt zwei Flughäfen, den Hobart International Airport sowie das im Linienverkehr nicht angeflogene Cambridge Aerodrome. Beide liegen zirka 10–15 km östlich der Stadt in unmittelbarer Nähe zueinander. Hobart ist zudem ein populärer Anlegepunkt für Kreuzfahrtschiffe.

Im Hafen von Hobart ist die 1988 fertiggestellte Nachbildung der 1799 erbauten HMS Lady Nelson stationiert, die im Jahr 1800 erstmals in Australien kurz anlegte. Sie ist, anders als die Nachbildung von 1986, die sich in einem Museum in Mount Gambier befindet, seetüchtig und dient unter anderem als Ausflugsschiff.

Kultur[Bearbeiten]

Weltweit bekannt ist die jährlich am 26.12. (Boxing Day) in Sydney gestartete Sydney-Hobart-Regatta. Ein Anziehungspunkt ist der Wochenmarkt am Salamanca Place, einer Reihe von Warenhäusern aus dem 19. Jahrhundert. Neben Universität, Museen, Theater und Spielkasino existiert noch ein sehenswerter botanischer Garten. Im Januar 2011 wurde das Museum of Old and New Art eröffnet, das größte privat finanzierte Museum Australiens, in dem Werke aus der Sammlung von David Walsh ausgestellt werden. Seit einigen Jahren lebt Brian Ritchie, der Bassist der Violent Femmes, in Hobart. In Zusammenarbeit mit dem Museum of Old and New Art kuratiert er das jährliche Musikfestival MONA-FOMA, bei dem bedeutende australische und internationale Künstler auftreten.

Die Synagoge in Hobart, erbaut 1845, ist die älteste Synagoge in Australien.

Im Jahre 2010 war Hobart die Filmkulisse für Arctic Blast – Wenn die Welt gefriert.