Iñupiat

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Die Iñupiat sind indigene Ureinwohner Alaskas, die im äußersten Nordwesten des Nordamerika|nordamerikanischen]] Kontinents in den Northwest Arctic und North Slope Boroughs und in der Beringstraßenregion leben. Ihr traditionelles Wohngebiet Iñupiat Nunaŋat (deutsch Iñupiat-Länder) reicht nach Süden bis Unalakleet, nördlich bis Utqiaġvik, westlich bis zur Insel Little Diomede Island und östlich bis Kaktovik (Qaaktuġvik) an der Beaufortsee. Heute sind Nachfahren auch in zwei Siedlungen in den Nordwest-Territorien in Kanada ansässig. Inupiaq, ihre ursprüngliche Sprache, ist ein Inuit-Dialekt aus der Unterfamilie der Eskimosprachen.

Alaska ist die Heimat von etwa 13.500 Iñupiat, von denen etwa 3.000, meist über 40 Jahre, die Inupiaq-Sprache sprechen, weitere Inupiaq-Sprecher sind in Siedlungen in den Nordwest-Territorien in Kanada zu finden. Die Sprache wird allgemein in zwei regionale Hauptdialekte unterteilt, die wiederum weitere Dialekte umfassten, insgesamt bildet die Sprache jedoch ein Dialektkontinuum. Inupiaq ist neben weiteren indigenen Sprachen heute offiziell als eine Amtssprache von Alaska anerkannt. Sie ist auch als Inupiatun, Inupiaq, Inyupiaq, Inyupiat, Inyupeat, Inyupik oder Inupik bekannt.

  • North-Alaska-Coast-Iñupiat (gesprochen von den Nordalaska-Iñupiat und Nord-Inland-Iñupiat der North-Slope-Region in Nordalaska und im Nordwest-Territorium im äußersten Nordwesten Kanadas)
    • Malmiutun-Iñupiat
      • Kotzebue-Sound-Iñupiat (Eigenbezeichnungen: Pittaġmiut, Kaŋiġmiut, Qikiqtaġruŋmiut)
      • Kobuk-River-Iñupiat (Eigenbezeichnungen: Kuuŋmiut, Kiitaaŋmiut [Kiitaaġmiut], Siilim Kaŋianiġmiut, Nuurviŋmiut, Kuuvaum Kaŋiaġmiut, Akuniġmiut, Nuataaġmiut, Napaaqtuġmiut, Kivalliñiġmiut)
    • North-Slope-Iñupiat (Eigenbez.: Nunataaġmiut – „Volk des Landes“, meist im Englischen Nunamiut/Nunatamiut genannt.
      • North-Slope-Iñupiat bzw. Siḷaliñiġmiutun-Iñupiat (Eigenbezeichnungen: Utuqqaġmiut, Siliñaġmiut [Kukparuŋmiut und Kuuŋmiut], Kakligmiut [Sitarumiut, Utqiaġvigmiut und Nuvugmiut], Kuulugruaġmiut, Ikpikpagmiut, Kuukpigmiut [Kañianermiut, Killinermiut und Kagmalirmiut])
      • Point-Hope-Iñupiat (Eigenbezeichnung: Tikiġaġmiut)
      • Point-Barrow-Iñupiat (Eigenbezeichnung: Nuvuŋmiut)
      • Anaktuvuk-Pass-Iñupiat (Eigenbezeichnung: Nunataaġmiut)
      • Uummarmiutun (Uummaġmiutun)-Iñupiat bzw. kanadisches Iñupiat (ursprünglich eine Gruppe der „Nunataaġmiut/Anaktuvuk-Pass-Iñupiat“, zogen nach ***Inuvik und Aklavik im Nordwest-Territorium und schlossen sich den Inuvialiut an, Eigenbezeichnung: Uummaġmiut)
  • Seward-Peninsula-Iñupiat (gesprochen von den Küsten-Iñupiat im Küstengebiet von Nordwest-Alaska)
    • Bering-Strait-Iñupiat (gesprochen von den „Bering-Strait-Iñupiat“, Eigenbezeichnungen: Iŋalikmiut, Kiŋikmiut, Tapqaġmiut und Ugiuvaŋmiut)
    • Qawiaraq-Iñupiat (Eigenbezeichnung: Qawiaraġmiut, Siñiġaġmiut und Iġałuiŋmiut, auch: Siḷaliñiġmiut)

Traditionelle Lebensweise[Bearbeiten]

Die Iñupiat lebten als halbnomadische Fischer, Jäger und Sammler traditionell in kleinen, nicht hierarchisch organisierten (akephalen) Gruppen, die sechs bis zwölf Familien umfassten. Die Gruppen benannten sich nach der Region, in der sie lebten und unterschieden sich durch ihren Dialekt. Subsistenzjagd und -sammeln sind immer noch wichtige Aspekte des Iñupiat-Lebens, da die Geldwirtschaft in den Iñupiat-Dörfern für die Menschen von geringem Wert ist. Die Iñupiat unterteilten sich selbst grob in die Küsten-Iñupiat am Nordpolarmeer und der Beringsee sowie die Inland-Iñupiat des Landesinneren, beide Gruppen sind stark vom Fischfang abhängig. Enten, Gänse, Kaninchen, Beeren, Wurzeln und Triebe sind auch Grundnahrungsmittel während der Jahreszeiten, in denen sie verfügbar sind. Die Inland-Iñupiat jagen auch Karibus, Dallschafe, Bergschafe, Braunbären, Grizzlybären und Elche, während die Küsten-Iñupiat von der Jagd auf Meeressäuger – insbesondere Walrosse, Robben, Belugawale und Grönlandwale – leben. Auch Eisbären werden gejagt. In ökologisch weniger günstigen Bezirken können lokale Familien etwa ein Dutzend Mitglieder umfassen, während in hochproduktiven Gebieten die lokale Familiengröße bis zu 50 oder mehr erreichen könnte. Große Bevölkerungszentren wie Tikiġaq (Point Hope) und Nuvuk (Point Barrow), die sich entlang der Migrationsrouten von Meeressäugetieren befinden, enthielten mehrere große lokale Familien, die an verschiedenen Orten oder in verschiedenen Vierteln siedelten. Die Küsten-Iñupiat bezeichnen sich selbst als Taġiuġmiut („Volk des Meeres“ auch: Siḷaliñiġmiut) und bewohnen als Utqiaġvigmiut mit Utqiaġvik die nördlichste Siedlung der USA. Die Inland-Iñupiat bezeichnen sich hingegen als Nunataaġmiut. Die zur Zeit des Erstkontakts mit Europäern größten regionalen Gruppen gehörten daher meist den Küsten-Iñupiat an: die Bering-Strait-Iñupiat (1.820 Personen), die Kotzebue-Sound-Iñupiat (3.675 Personen) und die Nordalaska-Iñupiat (1.850 Personen); zu den Inland-Iñupiat zählten hingegen die Nord-Inland-Iñupiat (1.050 Personen).

Der Tanz war und ist eine der wichtigsten Traditionen aller Eskimovölker. Die Menschen tanzten nach einer erfolgreichen Jagdsaison – um Dankbarkeit auszudrücken – und die Feierlichkeiten nach einer erfolgreichen Grönlandwaljagd dauerten tagelang. Andere Tänze werden auf Messen abgehalten, wo sich Menschen versammeln, um Waren zu handeln. Dabei werden neue Tänze kreiert und ausgetauscht. Dies förderte früher gute Beziehungen zwischen den Dörfern. Tänze erzählen Geschichten von Jagden und anderen Erfahrungen. Einige sind humorvoll und einige ernst. Der wichtigste Grund für das Tanzen ist jedoch, die Iñupiaq-Kultur zu erhalten.