Alaska

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Alaska ist mit 1.717.854 km², von denen 1.481.346 km² auf Land entfallen, der flächenmäßig größte (knapp 17,5 % der Gesamtfläche), der nördlichste, westlichste und auch der östlichste Bundesstaat (die Aleuten-Inseln reichen fast bis Ost-Sibirien) der Vereinigten Staaten von Amerika sowie die größte Exklave der Erde. In Alaska leben nur 0,22 der Gesamtbevölkerung der USA und hat somit die viertniedrigste Bevölkerungszahl. Die USA erwarben 1867 das Gebiet vom Russischen Kaiserreich, am 03.01.1959 wurde es der 49. Bundesstaat der USA. Alaska hat den Beinamen Last Frontier („Letzte Grenze“ im Sinne von „letztes Grenzgebiet der Zivilisation“). Eine finanzpolitische Besonderheit stellt der Alaska Permanent Fund dar.

Geographie[Bearbeiten]

Alaska besteht aus drei landschaftlichen Großräumen: der Gebirgskette entlang der gesamten südlichen Pazifikküste, der Yukon-Niederung mit ihrem Berg- und Hügelland sowie der Küstenebene („North Slope“) am Nordpolarmeer.

Größter Fluss bzw. Strom des Landes ist der Yukon River, der in den kanadischen Rocky Mountains entspringt, in Richtung Westen fließend die Mitte Alaskas durchschneidet und in das Beringmeer mündet. Im Osten grenzt Alaska an das kanadische Teritorium Yukon.

In Alaska befinden sich tausende Seen, die größten davon sind Becharof, Iliamna, Naknek und Ugashik, sie liegen auf der Alaska-Halbinsel bzw. am Übergang des Festlandes zu dieser Halbinsel.

Die Alaska-Halbinsel befindet sich im Südwesten, an sie schließen sich die Aleuten an, auf der Halbinsel als auch auf der langgestreckten Inselkette befindet sich die Aleutenkette, die im Mount Redoubt bis zu 3.109 m hoch aufragt. Im nördlichen Mittelteil des Bundesstaates liegen die Berge der Alaskakette zu der auch der Denali (Mount McKinley) gehört, er ist mit 6.190 m der höchste Berg der Kette und von ganz Nordamerika. Im arktischen Norden erhebt sich die Brookskette die bis zu 2.49 m hoch aufragt. Im Südwesten die Wrangell Mountains im Mount Blackburn bi 4.996 m, die Waxwell-Barkley Ridge bis 3.261 m und die an Kanada grenzende Eliaskette mit dem in Alaska liegenden Mount Saint Elias bis 5.498 m auf. Ein schmaler Streifen entlang des Pazifik im äußersten Südosten nennt sich Alaska Panhandle (Pfannengriff), westlich der kanadischen Provinz British Columbia, dessen Orte größtenteils nur per Flugzeug oder Schiff zu erreichen sind. Dort liegt auch die Hauptstadt Juneau. Die restlichen Gebiete Alaskas kennzeichnen teils sehr dicht bewaldete Hügelländer und zahllose Fjorde an der Küste.

Das Gebirgssystem entlang der Pazifikküste ist geologisch instabil, plattentektonische Vorgänge um die Pazifische Platte machen die südöstliche Küste und die Aleuten zu einem Teil des Pazifischen Feuerrings. Der Feuerring ist vulkanisch aktiv und löst Erd- und Seebeben aus. Die Südseite ist enorm vergletschert, der Malaspina in Südosten Alaskas nahe der Küste am Golf von Alaska ist mit 4.275 km² der größte außerpolare Gebirgsgletscher der Erde. An der dicksten Stelle weist der ca. 100 km lange und bis zu 65 km breite Gletscher eine Mächtigkeit von mehr als 600 m auf. Zum mittleren Teil des Bundesstaates gehören die Niederungen des Yukon und des Kuskokwim River. Die Küstenebene im Norden fällt von der Brookskette allmählich zum Nordpolarmeer ab.

Die zu den Aleuten gehörenden Rat Islands und Near Islands sind die einzigen Gebiete der USA, deren Geographische Länge in östlicher Richtung angegeben wird, sie liegen zwischen 170° und 180° Ost.

Alle Teile des Staates die nicht an das nordamerikanische Straßennetz angeschlossen sind oder vom Alaska Marine Highway erreicht werden können nennt man Alaskan Bush.

Im Osten grenzt Alaska an das kanadische Territorium Yukon, im Westen an das Beringmeer, im Norden an das Nordpolarmeer und im Süden an den Golf von Alaska, der ein Teil des Pazifischen Ozeans ist.

Verwaltungsgliederung[Bearbeiten]

Alaska ist nicht wie die anderen Bundesstaaten in Countys (Landkreise) eingeteilt, sondern in 19 Boroughs, die den Countys in den anderen Staaten, den Landkreisen in Deutschland und den Bezirken in Österreich ähneln, sowie in den sog. Unorganized Borough. Dieser Bezirk wiederum ist in Census Areas (Volkszählungsgebiete) ohne öffentliche Verwaltung aufgeteilt. Deren Grenzen wiederum wurden nicht vom Staat Alaska, sondern von der US-Volkszählungsbehörde festgelegt. 1961 war das ganze Staatsgebiet von Alaska dem Unorganized Borough zugeordnet. Erst nach und nach bildeten sich im Wunsch nach kommunaler Selbstverwaltung die heute existierenden Boroughs heraus.

Klima[Bearbeiten]

Im Inneren des Staates herrscht ein kontinentales Borealklima, auf den Aleuten ein tlw. subpolares Ozeanklima, im Norden und Westen ein polares Tundrenklima. Die Winter sind lang, dunkel und kalt. Im kurzen Sommer kann es ziemlich warm werden, an der Nordküste steigen die Temperaturen dann über 0 °C. Auf den Gipfeln der Berge nördlich der Rocky Mountains (bis 3.000 m) schmilzt im Sommer ein Großteil des Schnees. Bis auf die Sommermonate fällt mit 100-300 mm nur wenig Niederschlag, meist in Form von Schnee. An der Süd- und Westküste ist es gemäßigter und regenreicher. Hier fallen auch im Winter die Temperaturen nur selten unter −10 °C, die Sommer sind nur mäßig warm. Dafür ist es aber sehr feucht, es gibt teilweise 300 Regentage pro Jahr. Im Süden Alaskas reichen die Gletscher tlw. bis zum Meer.

Bevölkerung[Bearbeiten]

Alaska hat 733.391 Einwohner, davon sind 65,3% Weiße, 15,6% Indigene (Indianer, Eskimo und Aleuten, höchster Prozentsatz in den USA), 7,3% Hispanics oder Latinos, 6,5% Asiatische Amerikaner, 3,7% Afroamerikaner und 1,4% Hawaiianer oder Pazifische Insulaner. Es gibt 253.346 Haushalte.

Alters- und Geschlechter­struktur[Bearbeiten]

Die Altersstruktur von Alaska setzt sich folgendermaßen zusammen:

  • bis 18 Jahre: 132.440 (24,6 %)
  • 18–64 Jahre: 522.853 (62,9 %)
  • ab 65 Jahre: 54.938 (12,4 %)

Das Medianalter beträgt 35 Jahre. 52,1 % der Bevölkerung ist männlich und 47,9 % ist weiblich.

Ethnische Zusammensetzung der europäischstämmigen Bevölkerung[Bearbeiten]

12,7 % der Einwohner sind deutscher Abstammung, das sind etwas mehr als 93.000, womit sie die größte Gruppe stellen. Es folgen die Gruppen der Irisch- (9,4 %), Englisch- (7,4 %), Italoamerikaner- (3,0 %) und Norwegischstämmigen (2,9 %) (Stand 2019).

Trotz der langen russischen Vergangenheit der Region ist der Anteil russischstämmiger Personen mit 1,1 % relativ niedrig. Ihr Erbe spiegelt sich heute hauptsächlich in zahlreichen Toponymen und Flurnamen wider. Eine Ausnahme bildet die Ortschaft (CDP) Nikolaevsk auf der Kenai-Halbinsel, wo im Jahr 2000 noch zwei Drittel der Bevölkerung im Alltag Russisch sprachen, allerdings wurde der Ort erst im Jahr 1968 gegründet.

Quellen[Bearbeiten]

  • Stephen W. Haycox: Alaska: An American Colony. 2. Auflage. University of Washington Press, Seattle 2020, ISBN 978-0-295-74685-2.