Joachim von Ribbentrop

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Ullrich Friedrich Willy Joachim Ribbentrop, ab Mai 1925 durch Adoption von Ribbentrop (* 30.04.1893 in Wesel; † 16.10.1946 in Nürnberg), war ein deutscher Politiker (NSDAP). In der Zeit des Nationalsozialismus war er ab 1938 Reichsminister des Auswärtigen.

Ribbentrop gehörte zu den 24 im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militärgerichtshof angeklagten Personen. Er wurde am 01.10.1946 schuldig gesprochen, zum Tod durch den Strang verurteilt und am 16.10.1946 hingerichtet.

Leben[Bearbeiten]

Herkunft[Bearbeiten]

Joachim Ribbentrop war Sohn des Oberstleutnants Richard Ullrich Friedrich Wilhelm Ribbentrop (1859–1941) aus der Ehe mit Johanne Sophie Hertwig (1860–1902). Er hatte einen um ein Jahr älteren Bruder namens Lothar und eine 1896 geborene Schwester Ingeborg. Der Vater erzog seine Kinder streng, sie wurden oft verprügelt. Ribbentrop fand ihn abschreckend und fürchtete sich vor ihm. Dagegen war seine Mutter in seiner Erinnerung herzlich und freundlich. Sie starb 1902 an Tuberkulose. Die Familie Ribbentrop lebte seit 1902 in Kassel und ab 1904 in Metz, das seit dem Frieden von Frankfurt von 1871 zum Reichsland Elsaß-Lothringen gehörte. Der Vater war dort Adjutant des Kommandierenden Generals und heiratete nach dem Tod seiner ersten Frau erneut.

Der sprachbegabte Ribbentrop erlernte in Metz, das stark französisch geprägt war, die französische Sprache. Er war ein guter Sportler, ein guter Geigenspieler, aber ein schlechter Schüler. Der Vater nahm 1908 seinen Abschied und zog mit seiner Familie nach Arosa in die Schweiz. Ribbentrop hatte das Gymnasium nach der Obersekunda mit der mittleren Reife verlassen. Während der anderthalb Jahre in Arosa erhielten die Kinder Privatunterricht von französischen und englischen Tutoren. Joachim Ribbentrops Hauptbeschäftigungen waren Bergsteigen, Ski- und Bobfahren. Die Ribbentrop-Kinder lernten in Arosa Touristen aus vielen Ländern kennen, darunter auch sehr reiche Personen. In Arosa wurde Ribbentrops Interesse geweckt, die Welt kennenzulernen. Der Vater schickte 1909 die Söhne für ein Jahr zum Englisch-Studium nach England. 1910 zogen Joachim und sein Bruder Lothar nach Kanada. Joachim Ribbentrop arbeitete hier als Bauarbeiter, als Angestellter einer Bank, freier Journalist und kaufmännischer Mitarbeiter, auch versuchte er, sich mit Hilfe der Erbschaft seiner Mutter ein Standbein als Händler aufzubauen. Dabei handelte er mit Weinen aus Deutschland. In Montreal begann er eine Lehre im Bankfach, die er aber nicht abschloss. 1914 wurde er Mitglied der kanadischen Eishockeynationalmannschaft.